Chiang Rai 19./20.01.

Baan Soontree Hotel

Wir haben uns im Baan Soontree Hotel in Chiang Rai eingebucht. Der Pool wird von vier Seiten von Bungalows und zweistöckigen Wohnhäusern eingerahmt. Die Fotos bei Agoda haben einen anderen Eindruck hinterlassen.

Die wenigen Sitz- und Liegemöglichkeiten sind belegt. Im Pool gibt es drei Sitzsteelen. Vermutlich für die ganz Faulen bei brütender Hitze. Haben wir so auch noch nicht gesehen.

An der Rezeption fragen wir nach einer Waschmöglichkeit für unsere Klamotten. Man händigt uns ein A4 Blatt aus. Es dauert einen Moment bis wir verstehen, dass hier nach Stück abgerechnet wird und nicht nach kg (wie wir es bisher gewohnt waren). Socken sind mit 5 Baht am günstigsten 😎.

Die Laundry in der Stadt entpuppt sich dann vor Ort als dryclean, die auch per Stück abrechnet. Hier muss es doch irgendwo eine …. Ja, gibt es dann auch… neben einem Tempel … wenn das nichts zu bedeuten hat.

Chiang Rai nervt uns irgendwie an. Die Bürgersteig-Situation ist noch prekärer hier… Wir tun dem Kind einen Gefallen und gehen ins Katzencafé, welches sie vorab erspäht hatte.

CAT ’n‘ A CUP Cat Café

Das Konzept ist recht witzig. Ein Raum vielleicht 6x10m voll mit Katzen, die da so rumlaufen bzw -liegen. Irgendwie will man da rein. Aber …. tata … vorher muss man was zu Trinken oder Essen kaufen 😉.

An den Straßen finden sich fast überall Hinweisschilder für Tagestouren – natürlich mit dem weißen Tempel als Highlight. Wir hatten Gutes über Lanna Trek gelesen. Deren Büro ist geschlossen („We are out with customers…). 10m weiter finden wir Coconut Tours, bei denen wir dann für den Folgetag ein Paket buchen einschließlich Auto mit Fahrer, Mittagessen, alle Eintrittsgelder …. für 4500 Baht (ca 115€) inklusive pick up vom Hotel um 9 Uhr.

Wir lassen uns mit einem Grab-Taxi zurück ins Hotel bringen und faulen rum… im Bett, am und im Pool und wieder im Bett.

Als der Hunger größer wird, hole ich von um die Ecke etwas street food. Nicht immer verstehe ich die Verkäufer, noch seltener diese mich. Und manchmal sehe ich auch nicht genau was im Topf/ in der Pfanne ist. Von daher ist es eine kleine Überraschung, als wir aus der „Hühnersuppe“ plötzlich zwei Füsse (nicht Keulen) fischen …

Am späten Abend haben Grit und Hanna Bauchgrummeln und Durchfall 🤕…

Tagestour mit Ya am 20.01.

Zum Frühstück geht es beiden wieder besser, so dass wir Punkt Neun starten können. Ein Jeep mit 4rad Antrieb steht vor dem Hotel. Unser Guide ist an dem orangen T-Shirt mit „Coconut Tours“ gut zu erkennen. Er stellt sich als „Ya“ vor.

Wir besprechen kurz unseren Plan (all unser Gepäck muss mit und unser Nachtbus fährt um 18 Uhr vom Busbahnhof…), dann geht’s los.

Er erklärt uns, dass die Tour 7 Stationen umfasst, die wir aufgrund unserer Zeitbegrenzung nach hinten raus aber nicht alle schaffen werden.

Wir entscheiden uns gegen das Black House: http://www.thawan-duchanee.com/index-eng.htm

30 min später stehen wir auch schon vor dem Grund unserer Reise nach Chiang Rai.

Weisser Tempel – Wat Ring Khun

Von Ya erfahren wir, dass der Tempel erst 1997 gebaut wurde. Bei Wikipedia wird das Ding als private Kunstausstellung im Stile einer buddhistischen Tempelanlage beschrieben. Hier hat sich ein thailändischer Architekt ausgetobt. Aber das so richtig. Der Tempel ist komplett in weiß gehalten und sieht mega aus. Selbst für Hanna und mich 😉

Die Farbe symbolisiert die Reinheit und Weisheit Buddhas.

Der Weg über die Brücke steht für den Übergang von der Hölle in den Himmel. Wir werden von den Menschenmassen mit „hinauf“ geschoben. Ein zurück ist nicht möglich und auch nicht gewollt. Es ertönen Lautsprecherdurchsagen: „We don’t want to go back to the hell, please move on to the heaven.“ 😂

Hanna findet die aus der „Hölle“ ragenden Hände & Schädel ziemlich gruselig… Sind sie auch!

Aber auch für die Hölle besteht noch Hoffnung: lässt zumindest dieser Schmetterling glauben!-)

Während der Tempel von aussen in weiß und silber gehalten ist – geradezu unschuldig – wird es innen, wo keine Fotos erlaubt sind, richtig bunt und schrill.
Eine Wand ist voll mit Zeichnungen und Bildern von u.a. Batman, Superman, Spiderman, Michael Jackson, Darth Vader, Ninja Turtles, Angry Birds, Harry Potter… Es sollen wohl Anspielungen auf die Versuchungen der Welt sein. 🤷‍♂️

Wir laufen noch ein wenig über das Gelände und entdecken einen goldenen Tempel, der eine Toilette ist.

Sinnvollerweise ist das Toilettenhäuschen des Weißen Tempels natürlich golden.
Die Gruselmasken außerhalb des Tempels idyllisch in den Bäumen: Hellboy, Gollum, Hellraiser – und viele mehr. Nette Nachbarschaft.

Neben dem Weißen Tempel liegt noch ein komplett goldener (also jetzt außer dem Toilettenhäuschen). Im Zentrum steht eine riesige massive Ganesha-Fugur

Und weitere Abstrusitäten: nette „Kassiererin“ vor der Damentoilette…
Bei ihrem männlichen Kollegen wird der goldene „Abfall“ von einer hübsch-braunen Eidechse inspiziert. Letztere ist übrigens echt, also lebendig.

Aktuell sind erst ungefähr 20 Prozent der geplanten Anlage gebaut. Als Datum für die komplette Fertigstellung wird das Jahr 2070 geschätzt. Der Bau wird dabei ausschließlich durch Spenden finanziert. Um unabhängig von Großspendern zu sein, hat der Architekt eine maximale Spendensumme von 10.000 Baht (ca 250 €) festgelegt.

Ya wartet am Eingang auf uns. Solange die Tempelallergietabletten wirken, fahren wir zum nächsten.

Blauer Tempel

Nachdem beim weißen Tempel das Gefühl einer „Tourifalle“ aufkam (ein wenig harsch), werden wir beim blauen Tempel bestätigt. Dieser ist erst knapp 10 Jahre alt und wurde von einem Schüler des Architekten des weissen Tempels gebaut.

Drinnen mache ich einiges falsch, wie mir meine Frau zu spät erklärt (stand beim Eingang dran, also nix für Jäger & Sammler!-): Fusssohlen nie in Richtung Buddha und Schultern sind auch bei Männern zu bedecken 😯 das Kind hat besser aufgepasst und ermahnt mich.

Alles Blau

Ich freue mich jetzt auf Ruhe und Natur…

Teeplantage Choui Fong

… die ich nicht bekommen werde.

Ich hatte vor meinem inneren Auge eine kleine verschlafene Hütte, wo eine zerknitterte Oma Tee serviert. Nix da, ein riesiges Areal – Plantage halt – komplett in chinesischer Hand. Sowohl die Inhaber als auch die Mehrheit an Besuchern. Ya lotst uns zur Probierstation. Drei verschiedene Teesorten, die alle nicht unseren Geschmack treffen. Geschmeckt: Yasmintee unterschiedlicher Qualitäten… Alles Oolong. Nix Grüner Tee, nix Schwarzer Tee, nix Weißer Tee. Schade. Das Café ist voll und in der Ferne rollen die nächsten Busse an…. Schnell noch Koys geguckt und ein paar Bilder gemacht und dann schnell weg…

Mittagessen am See (in Ruhe)

Ya kündigt die Mittagspause an und bringt uns zu einem traumhaft ruhigen Restaurant direkt am See.

Wir nehmen einen schattigen Unterstand, in dem man im Schneidersitz sitzt. Ein chilliges Plätzchen mit leckerem Essen.

Unser Tisch“ ist einen Meter vom Ufer entfernt. Tolle Kulisse.

Gestärkt starten wir in den zweiten Teil des Tages.

Affenhöhle

Wenige Minuten Fahrt sind wir bei den Affenhöhlen.

Auf der Zufahrt zeigt er in die Ferne. Dort hinten wäre die Höhle, wo vor wenigen Monaten eine Schülergruppe tagelang eingeschlossen gewesen war, weil das Wasser in der Höhle plötzlich angestiegen war…

Wir betreten eine tempelähnliche Anlage. Ein Paar mit Holzstöcken kommt uns entgegen. Noch jemand… Ya erklärt, dass man damit allzu aufdringliche Affen auf Abstand hält.

Und da sind sie auch schon: Unmengen an Affen. Kleine, grosse, Weibchen, Männchen… auf dem Boden, auf den Dächern, auf den Geländern… überall. Hanna freut es. 🐒 Die Affen fressen den Koys sogar das Futter von der Wasseroberfläche weg.

Die eigentliche Höhle erreichen wir über eine steile Treppe. Das Geländer ist ein Drachenschwanz, die Köpfe sind am Anfang. Die Affen werden jedenfalls nicht abgeschreckt. Hier kommt der Stock mehrfach zum Einsatz. In der Höhle dann …. keine Affen, aber ein Buddha nebst Schrein zum Beten.

Auf dem Rückweg sehen wir verschiedene affige Kopulationssituationen. Nähere Beschreibungen nur persönlich 🙊

Auch die zweite, kleinere Höhle auf der Anlage ist affenleer. Die springen überall draußen rum.

Die Stöcke hatten wir immer griffbereit…
Wieder schräge Figuren an einem Tempel: diesmal ca. 5 m hoch und bei Münzeinwurf mit betenden Geräuschen & Bewegungen.

Goldenes Dreieck

Nach einer weiteren Stunde Autofahrt, einschließlich Polizeikontrolle (Grenzgebiet!), sind wir im Dreiländereck bzw „Goldenes Dreieck“.

Der Name kommt vom ursprünglichen Handel Gold gegen Opium. Hier grenzen Thailand, Laoseund Myanmar aneinander.

Der nächste goldene Buddha wird mit TÜV-fernem Gerüst gebaut: und blickt direkt auf das „golden triangle“.

In Thailand ist Glücksspiel verboten. Daher fahren die Thais mit dem Boot „rüber“ nach Laos, um in den Casinos zu zocken.

Wir stärken uns noch mit Eis, Getränken und Früchten und fahren dann zurück nach Chiang Rai, wo uns Ya pünktlich am Busbahnhof für die Nachtfahrt absetzt.

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