Ankommen – 03.05.

Singapore Airlines bringt uns von Singapur nach Düsseldorf. Die Fluglinien, mit denen wir in den letzten Monaten gereist sind, unterscheiden sich am Ende in Nuancen. Bei Singapore z.B. gibt es nach dem Start und vor der Landung heiße, feuchte Lappen zur Erfrischung. Am Ende ist auch dieser Flug recht unauffällig. Ein paar Turbulenzen zwischendurch, aber nichts dramatisches.

IMG_2835IMG_2842Die Verspätung vom Start holen wir nicht mehr ein. Wir sind unsicher, ob wir den Anschlussflug nach Berlin schaffen werden. Die Stewardess ist sich sicher, dass wir den Flieger bekommen werden. Kurz vor der Landung informiert der Kapitän die Weiterreisenden nach Berlin, dass sie persönlich zum Abflugsgate begleitet werden, um das Erreichen des Fliegers sicherzustellen. Oha, nicht schlecht. Insgesamt sechs Personen versammeln sich dann um eine Dame, die uns direkt zur Passkontrolle schleust. Die deutsche Gründlichkeit dauert, so dass wir am Gate mit den Worten empfangen werden “ … der Flieger ist grad weg…“.

Eine junge Dispatcherin der Airline kümmert sich um uns und organisiert, dass wir mit dem nächsten Flieger um halb neun mitkommen. Bei der Umbuchung wird festgestellt, dass nur zwei unserer drei Taschen aus Neuseeland mitgekommen sind. Die Ursache liegt wohl darin, dass eine Gepäcknummer doppelt vergeben wurde (die Anfängerin beim Check-in in Auckland … ). =)

Für die Verspätung haben wir von Singapore Airlines Essensgutscheine erhalten. Natürlich darf der Bäcker den Differenzbetrag nicht auszahlen. Also „investiert“ Grit die kompletten 3 x 10 € in Kaffee, Kuchen und Gebäck.

Der letzte Flug vergeht dann auch recht schnell. Eine knappe Stunde später landen wir dann endlich und final in Berlin Tegel. Endlich da! Wir folgen den ganzen Business-Leuten durch einen unscheinbaren (Neben)eingang in das Terminal, laufen wenige Meter und plötzlich stehen Nadine und Daniel vor uns. Juhu … wieder zu Hause.

Aber wo ist eigentlich das Gepäckband? Ich drehe mich um und sehe es hinter uns jenseits der Schwingtür, durch die wir grad gekommen sind. Ich mache zwei Schritte in die Richtung, zwei Polizisten versperren den Weg. Ein Flughafenmitarbeiter erläutert uns, dass wir hier nicht wieder rein können. Einer anderen Mitreisenden geht es wie uns. Während sie leidenschaftlich diskutiert, realisiere ich, dass ich wieder in Deutschland bin… 😉

Gemeinsam mit meinen Geschwistern machen wir uns auf zum „Lost & Found“ Büro. Optisch haben sich die beiden kaum verändert, von Nadines Murmelbauch mal abgesehen. Was in den vier Monaten passiert ist? Wir erfahren die ersten Dinge in der kommenden Stunde.

Die Jungs bei „Lost & Found“ sind sehr hilfsbereit. Nachdem wir die beiden „vergessenen“ Taschen schon im System eingegeben haben, hat der nette Mann eine gute Idee. Wir melden einfach alle drei Taschen als verlustig und umgehen damit auch die Gebühren für die zwei, die wir vergessen haben, vom Gepäckband zu holen. Krönung des Ganzen: die Taschen werden (hoffentlich) von einem Kurier nach Hause gebracht und wir können entspannt nur mit unseren Rucksäcken die Heimreise antreten. Nice!

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Landeanflug auf Berlin – mit Fernsehturm.

IMG_2861Bei Kaffee und Tee & Essensgutscheinkuchen bringen wir uns alle auf den ersten aktuellen Stand. Dann wollen wir aber auch nach Hause. Der Taxifahrer, der uns zum Bahnhof Charlottenburg bringt, war auch für eine längere Zeit in Australien. Der Zug ist gut gefüllt, verteilt finden wir aber einen Sitzplatz. Gut, dass wir mit leichtem Gepäck reisen. =)

In Burg steht das Empfangskomitee in Person der Oma… in ihrer Hand ein riesiges, selbst gemaltes Willkommens-Banner von Hannas Freunden. Das ist eine tolle Begrüßung. Ich möchte fahren. Sehr ungewohnt so tief (im Vergleich zum Wohnwagen) zu sitzen und dann auch noch links sitzen und auf der rechten Seite fahren…

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Willkommenskommitee Nr. 2

Nach 126 Tagen betreten wir wieder unser Haus. Es fühlt sich ungewohnt an, nicht fremd, aber neu und ja, ungewohnt. Schnell wird klar, dass hier jemand im Vorfeld sauber gemacht hat. Im Laufe des Nachmittags erzählt die Oma Stück für Stück, was sie alles gut gemeint angestellt hat. Am meisten freuen wir uns über den gefüllten Kühlschrank. So müssen wir nicht gleich zum Supermarkt…

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Willkommensbild von Baiba an unserer Haustür.

Wir erkunden in den folgenden Nachmittagsstunden unser Haus und das Grundstück. Stimmt, wir haben ja keine Couch mehr im Wohnzimmer. Und die Holzschale aus Tasmanien ist auch schon angekommen. Leider sehen wir unseren Kater (noch) nicht.

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Mein Flieder begrüßt mich – stellvertretend für den Rest des Gartens!-)

Wir strengen uns alle drei an, bis zum frühen Abend durchzuhalten. Das Kind weigert sich partout, müde zu sein. Als sie dann endlich im Bett liegt, knickt sie nach einer halben Seite Vorlesen ein. Uns beiden geht es ähnlich…

Die Reise ist vorbei. Was wird bleiben? Wie hat die lange Tour uns verändert, beeinflusst? Wie schnell wird uns der Alltag einholen?

Vermutlich werden wir noch ein Fazit o.ä. schreiben. Aber nicht mehr heute… Jetzt müssen wir erst einmal ankommen. Und schlafen…

 

 

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