Knapp elf Stunden in einer Metallröhre in der Luft… die können lang werden.
Glücklicherweise finden wir drei ausreichend Abwechslung. Zum Einen das vielfältige Unterhaltungsangebot im Bildschirm direkt vor uns. Dann gibt es zu unserer Überraschung auch noch zu später Stunde was zu Essen. Hanna und ich schlafen dann auch noch ein paar Stunden.
Alles in allem ein unauffälliger Flug, der morgens um halb sieben in Singapur endet. Schön, nach so langer Zeit wieder die Glieder recken zu können.
Schon im Gang vom Flugzeug zum Terminal wird deutlich, dass wir in einer anderen Klimazone sind. Feuchtwarme Luft kommt uns entgegen. Puhhh.
Wir haben 18 h Aufenthalt hier in Singapur. Unser erster Weg führt uns zur Senators Lounge. Hier gönnen wir uns für 10€ pro Person eine warme Dusche. Ahhhhh, das tut gut und belebt. Frische Klamotten an. Das reicht bis nach Hause.
Im Vorfeld hatten wir gelesen, dass auf dem Flughafen kostenlose Stadtführungen angeboten werden. Das wollen wir gerne in Anspruch nehmen. Aber erst einmal müssen wir uns hier zurecht finden. Endlich finden wir den eher unscheinbaren Stand, an dem wir uns für die Tour anmelden müssen. Da wir den Transitbereich für die Stadtrundfahrt verlassen werden, ist das Prozedere recht bürokratisch. Unsere Pässe werden kontrolliert, Daten erfasst, wir unterschreiben diverse Dokumente, an deren Inhalte ich mich nicht mehr erinnere.
Wir haben uns für die 9 Uhr Tour entschieden und sollen eine Stunde vorher von hier zur Passkontrolle gebracht werden. In der verbleibenden Zeit bringen wir unsere Rucksäcke weg und entdecken die an jeder Ecke stehenden Wasserspender für uns.
Eine freundlich resolute Dame sammelt alle Teilnehmer an der Stadtführung ein und macht deutlich, dass wir ihr für die gesamte kommende Zeit nicht von der Seite weichen sollen. Die Passkontrolle selber geht schnell. Aber daß auch unsere Daumenabdrücke genommen werden, hätte ich mal vorher wissen sollen. Nun ja, selbst das Kind muss ran.
Die Rundfahrt wird von zwei Stopps unterbrochen, in denen wir jeweils 20 Minuten „Landgang“ haben. Leider gibt es keine Wahl, jeder muss aussteigen. Bei der Temperatur und der herrschenden Luftfeuchte kein angenehmes Unterfangen. Und Singapur hat uns während der zwei Stunden nicht unbedingt ins Herz geschlossen. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Auf kleiner Fläche kann hier nur in die Höhe gebaut werden. Und die Dame legt für unsere Verhältnisse ein wenig zu viel Pathos in die Lobeshymnen über ihr Land und den Herrscher… Spätestens nach dem fünften Hinweis, doch bitte jetzt den Fotoapparat bereitzuhalten, sind wir raus … 😉 Dafür beherzigen wir den Hinweis zur möglichen Dehydrierung und trinken, was das Zeug hält. Dafür müssen wir entsprechend häufig auch auf Klo … Solange wir fit bleiben.
Zurück am Flughafen suchen wir uns eine Sitzecke, in der wir es uns bequem machen. Grit schläft für ein paar Stunden, Hanna malt und spielt. Ich gönne mir zwischendurch eine Massage.
Die verbleibenden zwölf Stunden ziehen so dahin. Hanna findet zum Nachmittag hin eine deutsche Spielkameradin. Aber irgendwie beschäftigen wir die beiden mehr als ihre Eltern. Auch ok, hatten wir auf der Reise ja auch schon oft genug andersrum.
Bevor wir ins Flugzeug steigen, machen wir wieder ein wenig Gymnastik, recken und strecken uns in alle Richtungen, dehnen Arme und Beine. Der Flieger hebt mit Verspätung ab und die Vorfreude auf die Heimat steigt…