Hanna ist früh auf. Sie will zum Pferd, das sie gestern auf der Koppel noch entdeckt hat. Zuerst handelt sie sich Ärger ein, als sie im Wohnwagen auf Toilette geht, obwohl wir ihr zwei Minuten vorher gesagt hatten, sie möchte die Toilette draußen nutzen.
Sie stapft verärgert zum Pferd, ich folge im Abstand. Neville sieht uns und erlaubt uns, die Koppel zu betreten. Er erzählt, dass er das zweijährige Pferd namens Vella recht frisch erworben hat und er sie an die Satteldecke gewöhnt und sie somit langsam auf das spätere Reiten vorbereitet. Bisher hat noch niemand auf ihr gesessen… bis heute! Hanna darf auf ihrem Rücken sitzen und ist mächtig stolz. Im Anschluss nimmt er uns mit zu seinen Enten, während zwei Hunde zwischen uns hin und her laufen. So viele tolle und liebe Tiere hier. Grit kommt hinzu und just in dem Moment fliegt Vessa auf ihre Schulter, wo er bis zum Frühstück und danach sitzen bleibt (auch im Wohnwagen, beim Zähneputzen und auf Toilette – immer aufmerksam & neugierig).
Wir bedanken uns herzlich und verabschieden uns um 9:10 Uhr. Die Uhrzeit ist wichtig, da wir um 10 Uhr gerne die Fähre in Kohukohu erreichen wollen. Es sind nur 50 Kilometer bis dahin (in Deutschland kein Problem), aber die Strecke ist erneut seeehr kurvig. Grit schwitzt bei meinem Fahrstil und hält sich am „Notgriff“ fest … 😂 und lässt ihn erst wieder los, als wir um 9:58 Uhr an der Fähre stehen und den allerletzten Platz erhaschen. Die Fährfrau meinte scherzhaft zu uns, sie hätte uns schon von weitem auf zwei Rädern um die Kurven brausen sehen. Die fünfzehnminütige Überfahrt nach Rawene kostet 42$, erspart uns aber auch einen eineinhalb stündigen Umweg.
Nach so viel Action am Morgen geht es fortan etwas beschaulicher zu. Wir fahren zu den Kouto Boulders, den großen Brüdern der Moeraki Boulders der Südinsel. Jawoll, erneut ist das Glück mit uns, da gerade Ebbe ist und wir so den ganzen Weg am Strand langgehen können, an dem sie liegen – bis zu den ganz großen 5-Meter-Durchmesser-Exemplaren.
Nachdem wir ein kleines Mangroven Wäldchen passiert haben, sind wir bereits am Strand und sehen sie. Hanna treibt uns mit Pferderennen dorthin… und wieder zurück.
In Opononi lassen wir uns in der iSITE eine Karte mit den Sehenswürdigkeiten auf der heutigen Strecke geben.
Der erste Halt ist beim Aria Te Uru Lookout nur wenige Minuten entfernt. Nach einer kurzen Wanderung schauen wir über eine riesige Meermündung der Hokianga Harbour auf die gegenüberliegenden Sanddünen und den unendlichen Strand.
Hanna macht die Atmosphäre kaputt, weil sie einfach so (vermutlich aus Langeweile oder/und Gedankenlosigkeit) eine Ameise mit dem Finger zerdrückt. Wir sprechen ernst mit ihr und fordern sie auf, bis zum Abendessen ein Bild hierzu zu malen, über das wir uns dann mit ihr unterhalten wollen.
Zweiter Stopp ist mitten im Waipoua Kauri Forest. Nur fünf Minuten vom Straßenrand entfernt, blicken wir auf Tane Mahuta, „Lord of the Trees“, einen 51 Meter hohen Kauri Baum. Beeindruckend!
Geschäftstüchtige Frauen betreiben direkt am Parkplatz ein Café-Mobil. Wir essen ein mittlerweile liebgewonnenes Real Fruit Icecream (Vanilleeis mit echten gefrorenen Früchten frisch verquirlt).
Bevor uns der Tank droht alle zu werden, zahlen wir in Kaihu 1,60 $ für den Liter Diesel. Wir biegen ab Richtung Kai Iwi Lakes, einem weiteren Tipp von Jenny Menzel. Als wir aussteigen, ist es so frisch und ungemütlich, dass wir prompt wieder ins Auto springen und weiter fahren, statt wie eigentlich geplant zu baden.
In Dargaville soll heute Endstation sein. Grit scheitert an einem Milchkauf im örtlichen Supermarkt. Keine Kreditkarten 😂… Und Bargeld haben wir nicht mehr.
Direkt neben dem Dargaville Holiday Park gibt es ein Freibad. Leider hat es nach Ostern fur den Rest der Saison zu gemacht.
Grit dreht noch eine Abendrunde, jagt Briefkästen und holt noch eine frische Milch – mit Kreditkarte!-)
Wir üben mit Hanna an ihren Schwächen (links/rechts sowie die Uhrzeit), bevor es leckeren Milchreis zum Abendessen gibt.
Dann zeigt und erklärt sie uns ihr Bild. Wir sind mit ihren Ausführungen hierzu nicht ganz zufrieden und sie bekommt für den nächsten Tag eine weitere Aufgabe.