Nach einem vierstündigen Zwischenstopp in Melbourne (den wir gut zum Shoppen bei Kathmandu nutzen, was wir uns sonst nicht leisten könnten – Flughafenpreis ist Hälfte…: Fleecepullover Matthias, Shirt & Mütze Grit, nix für Hanna – obwohl wir für sie sehr gern eine Wanderhose gekauft hätten… die Exemplare für Kinder hier sind aber leider noch zu groß….) fliegen wir um 23:55 Uhr, also noch am 25.02., los. Hanna ist gespielt traurig, weil es kein Inflight Entertainment gibt. Grit konnte schon am Flughafen die Augen kaum aufhalten und schläft entgegen ihrer Gewohnheit im Flugzeug schnell ein. Hanna will mit mir die Nacht durchmachen, was sie eine und ich zwei Stunden durchhalte.
Kurz vor 5 Uhr (3h Flug, 2h Zeitverschiebung) beginnt der Sinkflug auf Christchurch. Wir werden von der Durchsage geweckt, dass wir das Einreiseformular ordnungsgemäß ausfüllen sollen. Also beantworten wir mit müden Augen und im Halbdunklen des Flugzeugs die in Kleinstbuchstaben geschriebenen Fragen.
Wir gehen die Gangway hinunter und betreten bei milden Temperaturen neuseeländischen Boden… Hier werden wir jetzt die nächsten zwei Monate Land und Leute erkunden…
Bei der Sicherheitskontrolle werden wir von einer resoluten Dame kurz ermahnt. Auf zwei unserer drei Einreiseformulare haben wir uns verkreuzt (ja statt nein, zum Beispiel bei Waffen…). Auch werden zwei tote (!) Korallenbruchstücke, die wir aus Thailand vom Strand mitgebracht und die die Kontrolle in Sydney problemlos passiert haben, konfisziert. Ein Formular wird mit unseren Daten ausgefüllt; na, wenn da Mal im Nachgang nicht noch was kommt…
Wir haben noch knapp vier Stunden, bevor wir unseren Wohnwagen übernehmen können. Wir frühstücken und kaufen uns neuseeländische SIM-Karten. Die nette Verkäuferin (Spark, nicht Vodafone) empfiehlt uns, ins Obergeschoss des Terminals zu fahren. Dort gäbe es bequeme Sitz- und Ruhemöglichkeiten. Wir suchen uns eine Ecke nur für uns. Hanna schläft umgehend ein. Grit und ich halten tasmanische Erinnerungen fest.
Gegen 10 Uhr holt uns das Shuttle ab. Im Auto fährt noch ein Pärchen mit, die insgesamt nur 12 Tage für Neuseeland Zeit haben 🙄. Und sie wollen Süd- UND Nordinsel machen… Wir lassen sie beim Check-in vor 😉.
Grit bekommt große Augen, als sie vor dem Wohnwagen steht. 7,2 m lang und 3,2 m hoch ist auch schon beeindruckend groß. Hanna freut sich über den Fernseher mit integrierten DVD Player sowie über ihr eigenes Klappbett, das von der Decke herabgesenkt wird.
Bei der Übergabe des Wohnwagens werden wir positiv überrascht. Zum einen ist der Wagen von innen blitzblank. Zum anderen nimmt man sich viel Zeit, um uns alles Notwendige zu erklären. Da hatte ich im Vorfeld von anderen Erfahrungen gelesen. Der Kindersitz wird uns noch eingebaut und man zeigt uns, wie wir den Tisch abbauen können. Wirklich prima Service von Kiwi Campers.
Taschen reingeworfen, dann geht’s los. Grit fährt den Koloss als Erste. Nach über einem Monat Automatik (inklusive Thailand) ist es eine Umgewöhnung, wieder schalten zu müssen. Und das auch weiterhin auf der linken Straßenseite (rechts ist das Lenkrad, links der Schaltknüppel). Da werden die Gänge schon mal reingejagt 😂. Fährt sich eben wie ein Bus…
Im „Warehouse“ und im „Pack’n’Save“ erledigen wir unseren Ersteinkauf für knapp 250 € (u.a. eine Angel für mich 🎣, eine DVD für Hanna und einen 1 kg Käse für Grit). Dann wird es Zeit, Christchurch zu verlassen. Großstadt ist anstrengend und voll. Zuviele Menschen für uns.
Unser erstes Ziel ist der Zeltplatz in der Okains Bay. Es ist ein Tipp von den Traumteilern, die wir im Januar im Longtailbeach Resort kennengelernt haben.
Für die knapp 80 km werden von Google 1,5 h veranschlagt. Das Fahren geht Grit immer besser von der Hand. Kaum dass wir Christchurch hinter uns gelassen haben, beginnen die phantastischen Landschaften und Ausblicke. Wir schlängeln uns Richtung Akaroa auf den Straßen hoch und runter. Da wir aufgrund der Serpentinen und noch recht vorsichtiger Fahrweise am ersten Tag recht langsam unterwegs sind, fährt Grit häufiger links ran und lässt die anderen Autos vorbei. Dafür bekommt sie „Dankes-Hupen“.
Endlich sind wir da! Traumhaft hier! Und gleich am Eingang ein Pferd für Hanna!-)
Wir dürfen uns hinstellen, wo wir wollen. Also suchen wir uns ein Plätzchen in Strandnähe, parken ein… und kommen an. Campingstühle und -tisch aufgebaut, Kaffee gekocht, Duty-Free-Oreo-Kekse auf den Tisch…
Der Zeltplatz liegt direkt an einem Strand in einer Bucht, eingesäumt links und rechts von einem Bergkamm. Es ist Ebbe und es sind mindestens 80 m bis zum ersten Wasser. Später wird da wo wir die Landschaft bewundern, Wasser sein.
Nach dieser Pause richten wir den Wohnwagen ein. Wir sind positiv von dem vielen Stauraum überrascht. Da passen alle Klamotten und auch die Lebensmittel bequem irgendwo rein.
Nach einem ersten selbstgekochten „Wohnwagen-Essen“ macht sich der fehlende Schlaf bemerkbar. Mit letzter Kraft werden noch Zähne geputzt und gegen 21 Uhr schlafen wir alle ruckzuck ein… Hanna mit einer Schlafmaske von Emirates 😂😂😂