Dolphin Encounter in Kaikoura – 31.03.

Wellenrauschen…

7 Uhr…

Aufwachen am Marfells Beach

Grit ist rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Strand.

Sonnenaufgang an Marfells Beach

Die Temperaturen sind jetzt morgens schon im einstelligen Bereich.

Hätten Grit und ich gewettet, keiner hätte gewonnen: die Wäsche hängt nämlich noch komplett auf der Leine. Dafür ist sie über Nacht natürlich auch nicht trocken geworden…

Die hinterm Wohnwagen hängende Wäscheleinenkonstruktion hab ich leider nicht photographiert!-)
Hanna schaukelt natürlich bis zur letzten Minute…

Nach einem schnellen Frühstück fahren wir gegen 8 Uhr los. Wir wissen nicht, wie die Straßenverhältnisse sein werden und wollen rechtzeitig in Kaikoura sein.

Wir folgen der Küstenstraße Highway 1, der sich in Bögen am Wasser entlang schlängelt. Direkt daneben eine Bahnstrecke, auf der wir den ersten Zug in Neuseeland sehen… Wir passieren diverse Baustellenabschnitte, einige mit Ampeln geschaltet. Dieser Abschnitt der Ostküste ist vom Erdbeben 2016 stark betroffen gewesen und es wird noch Jahre später an den Folgen gearbeitet.

Eine eigenartige lokale Nebelfront schiebt sich zwischen uns und Kaikoura: sind aber guter Dinge, daß die Sonne genug Kraft zur „Klärung“ haben wird!-)

Plötzlich sehen wir draußen in der See eine riesige Familie Delfine vorbeischwimmen. Zum Glück kommt weniger Meter später eine Baustelle mit Ampel, so dass wir alle in Ruhe gucken und fotografieren können. Hanna ist begeistert. Sie weiß noch nichts von der Überraschung am Nachmittag… 🤭

Wir kommen gut durch und sind frühzeitig gegen 10 Uhr in Kaikoura. Es scheint die Sonne (sie hat gegen den Morgennebel gewonnen), ein leichter Wind weht und in der Ferne sieht man Nebelbänke über dem Wasser hängen.

Wir haben vor einigen Tagen bei Encounter Kaikoura eine Tour um 13 Uhr gebucht. Da Hanna noch nicht mit den Delphinen schwimmen darf, haben wir überlegt, ob wir überhaupt mitfahren und wenn, in welcher Konstellation. Da Grit und Hanna schon zweimal reiten waren, darf ich mich als Schwimmer anmelden. Hanna und Grit fahren natürlich auch mit auf dem Boot und beobachten von Deck die Delfine. In dieser Kombination kostet es 330 $ (ca. 200 €).

Beim Check-in muss ich zuerst ein Blatt ausfüllen und bestätigen, dass ich gesund bin und ein zweites für die GoPro, die ich mir für die Tour ausleihe. Der „Sea Motion Sickness Indicator“ steht auf grün. Ich besorge trotzdem für uns Ingwertabletten (die haben schon bei der Tour auf Bruny Island gut geholfen). Da noch ausreichend Zeit ist, setzen wir uns ins Café und stärken uns und ziehen uns noch für die steife Brise auf See um.

Um 12:30 Uhr werden die Schwimmer zum Umziehen aufgerufen. Wir werden von einer netten Instruktorin taxiert und erhalten dann einen zweiteiligen Neoprenanzug, Taucherbrille, Schnorchel, Flossen und eine Tauchhaube. Ok, Jacke und Mütze sind zu eng, aber sonst nicht schlecht geschätzt.

Im Umkleideraum wird erneut deutlich, dass es viele Deutsche nach Neuseeland zieht. Wir schätzen später, dass ca. die Hälfte der Teilnehmer deutsch sind….

Im Auditorium sehen wir alle gemeinsam ein Einführungsvideo. Gut gemacht, finden wir. Es wird auf humorige Art und Weise erklärt, was wir auf der Tour erwarten sollen und was nicht. Ebenso gibt es Hinweise, wie man sich am besten im Wasser verhält und bewegt, damit die Delfine dicht zu einem kommen (auf sie zuschwimmen, hinab tauchen, Schwimmbewegungen machen wie ein Delfin, singen und Geräusche machen…).

Dann geht’s los. Wir steigen in Busse ein, die uns zum Hafen bringen. Im Neopren wird es warm 🙄. Im Hafen werden wir auf zwei Boote verteilt und wir fahren hinaus aufs Wasser. Ich nehme an einer Einweisung zum Schnorcheln teil, hab ich ja noch nie vorher gemacht (Hanna ist hier der Profi!-). Klingt eigentlich nicht schwer.

Die Toiletten an Bord werden auf jeden Fall benötigt!-)

Nach ca. einer halben Stunde sehen wir sie dann… die ersten Delfine. Sie schwimmen links und rechts von unserem Boot. Viel Zeit habe ich nicht, weil wir das Signal bekommen, uns fertig zu machen (Taucherbrille auf, Schnorchel in den Mund). Wir setzen uns am Schiffsende auf das Podest, Beine schon im Wasser. Dann ertönt der Signalton vom Kapitän und wir lassen uns in die See gleiten.

Es ist weniger kalt als gedacht und ich finde recht schnell meine Position. Ich habe kaum die GoPro angeschaltet, da sehe ich einen Schatten… und der erste Delfin schwimmt unter mir durch. Und der nächste folgt. Und der nächste… Es ist einfach nur genial. Mal von links und mal von rechts, von vorne und von hinten… Ich tröte wie blöd vor mich hin und bilde mir ein, dass deswegen so viele der Tiere an mir vorbeischwimmen (dabei sind einfach nur viele in der Nähe unseres Bootes). Dann ertönt der Signalton erneut und wir müssen wieder an Bord.

Gefühlt nicht einmal zehn Minuten… Das war es schon? 🤔 Zum Glück nicht… Wir werden insgesamt noch drei weitere Tauchgänge machen. Aber nur beim letzten sehe ich noch mal so viele Delphine von dichtem.

Zum Schluss merke ich, wie anstrengend das Schwimmen und Tauchen ist. Ich habe keine Kraft mehr und fühle mich ausgelaugt. Ich schwimme vorzeitig zurück zum Boot und ziehe mich um. Ich schaue vom Bootsrand den anderen Tauchern zu und höre erst einmal wie komisch sich die Geräusche anhören, die sie machen.

Das Boot schunkelt in der Sonne, mein Magen brubbelt. Ich lasse mir einen Eimer reichen und wenig später geht’s mir besser 🤢… zweimal…

Hanna und Grit haben vom Boot von oben aus den besseren Überblick, wo sich die Delphine mit ihren Kunststücken gerade befinden. Besonders gerne begleiten sie das Boot am Bug: und springen um die Wette… Und manchmal rumpelt es auch bei einem kleinen Zusammenstoß mit dem Boot! 😳 Spielerischer Übermut wie bei Kindern, so möchte man vergleichen…

[wpvideo i5i4RGOp ]

Kumpel Albatros besucht uns auch kurz auf der Tour.

Zum Abschluss fahren wir zu einem großen Schwarm, so dass auch die Schwimmer in Ruhe Bilder machen können. Es ist toll, zu beobachten, wie Delfine aus dem Wasser geschossen kommen oder einen back flip hinlegen. Auf unserer Fahrt begleiten sie uns neben, vor und hinter dem Boot…

Hanna und Grit haben sich an Bord mit einer sächsischer Familie angefreundet: Hanna und deren älteste hören in der „delphinfreien Zeit“ gemeinsam Hörspiele. Die Kids sind von den Delfinen genauso begeistert wie die Erwachsenen.

Mit Volldampf zurück zum Hafen.

Wasser, Sonne und Wellen haben uns müde und hungrig gemacht. Zurück am Ausgangspunkt müssen wir erst mal was essen und trinken. Hanna hatte in der Wartezeit während der Schwimmereinweisung einen großen Plüschdelfin entdeckt, den sie Papa nun mit Augenaufschlag und mit Mama vorher trainierten Argumenten anbringt („… ich durfte ja jetzt nicht mit den Delfinen schwimmen…“). Der Dusky Dolphin erhält als neues Familienmitglied den Namen Sophia Neumann.

Gestatten: Sophia Neumann und ihre Mutter. (Der von Mama vorgeschlagene Name „Dusky“ wurde abgelehnt: es sollte unbedingt ein Mädchen sein…)

Mir geht’s wieder gut, aber wir wollen nicht mehr weiter fahren heute. Wir fahren auf den Top 10 Holiday Park hier in Kaikoura. Hanna geht in den Pool, Grit und ich hängen die nach wie vor klamme Wäsche auf…

Auf einmal werden wir angesprochen. Ein Vater mit Kind… Was wir so gemacht haben… Ich kann sie nicht zuordnen. Grit hilft mir später, mich zu erinnern. Bei Gentle Annie standen sie neben unserem Wohnwagen und Hanna hat mit den Jungs dort gespielt… 🤷‍♂️

Ich dusche noch schnell und lege mich dann um sechs ins Bett. Bin geschafft. Hanna spielt mit der Mama noch auf dem Spielplatz und bastelt.

Drei Stunden später wache ich auf und die Rollen sind vertauscht… 😆 Die beiden fallen müde ins Bett und ich lese bis spät in die Nacht…

Was für ein toller Tag…

In der Nacht kommt der angekündigte Regen und der Wind: und zwar nicht zu knapp…

Schreibe einen Kommentar