Rangitoto Island – 29.04.

Unser Kind ist sooooo süß. Seit vier Wochen streicht sie ihren eigenen Countdown bis zu ihrem Wiedersehens-Kaffeekränzchen mit ihren Freunden am Sonntag ab. Beim Aufstehen begrüßt sie den Tag und uns mit „noch drei Tage, jippie…“

Die Reste müssen noch weg. Gestern gab es Nudeln. Das Brot ist mittlerweile alle und das Porridge gibt es heute mit Blaubeeren anstatt Bananen…

Es ist für den Vormittag Regen angesagt, aber der Himmel ist blau und die Sonne scheint. Trotzdem packen wir für unseren Ausflug Regensachen ein. Wir wollen heute auf die Rangitoto Island und dort den letzten offiziellen Great short walk auf unserer Liste wandern.

Von unserem Stellplatz ist es eine gute halbe Stunde Fußmarsch zur Queens Wharf, wo die Schiffe abfahren. In den Geschäften auf dem Weg dorthin ist alles auf Segelschiffe ausgelegt, von denen eins größer als das nächste an der Kaimauer liegt.

Unsere Fähre legt 9:15 Uhr ab. Die Überfahrt dauert nur 25 Minuten mit einem Zwischenstopp in Devenport. Dann setzen wir unseren Fuß die Vulkaninsel. Vor knapp 600 Jahren ist der Vulkan hier explodiert und Rongitoto ist als Insel entstanden: Neuland also km wahrsten Sinne des Wortes. Unser Wanderweg führt uns auf und neben erkalteter Lava entlang. Selbstverständlich hat die Natur die Insel mittlerweile zurückerobert. Fantails sehen wir überall und den Tui hören wir auch – und entdecken sogar den für uns neuen und ehemals vom Aussterben bedrohten Saddlebacks (Sattelvogel).

Auf dem knapp einstündigen Weg zur Vulkanspitze werden wir mehrfach von einer Gruppe Soldaten der Navy überholt. Später erfahren wir, dass es eine Gruppe neuer Rekruten ist, die eine Art Einführungswoche machen.

Fuchsi mußte unbedingt mit…

Mittlerweile ziehen dunklere Wolken auf und bald fängt es an zu tröpfeln. Der Wetterbericht war erneut korrekt. Wenig später fängt es richtig an zu schütten. Sogar die Soldaten ziehen Regensachen an 😂. Wir befinden uns glücklicherweise in einem Waldstück und sind etwas geschützt. Schnellen Schrittes laufen wir die letzten Stufen auf die Spitze des Vulkans hinauf und finden dort einen alten militärischen Beobachtungsposten, bei dem wir uns unterstellen. Neuseeland zeigt sich für uns noch einmal von seiner vielseitigen (Wetter)Seite. Grits Hose ist komplett nass.

Der Raum hat Guckscharten in alle Richtungen, das Dach ist an diversen Stellen undicht. Aber wir werden erst einmal nicht weiter nass. Das denken sich auch die angehenden ca. 30 Soldaten, die hier in dem 4×4 m großen Raum mit Unterschlupf suchen. Nach einer Weile beginnt der Ausbilder (es war der mit Abstand älteste in der Runde) eine Rede. Der gesamte Raum hört gebannt zu, einschließlich uns. Er spricht über die Kriege der vergangenen Jahrzehnte, über die Rolle der neuseeländischen Armee gestern und heute und insbesondere, was die Rekruten bei der Navy erwartet. Ohne Pathos, ohne Effekthascherei… einfach eine tief beeindruckende Rede. Als er endet, sprechen wir ihn an. Hanna möchte wissen, was der Kiwi auf seiner Jacke bedeutet. Es ist das Erkennungszeichen aller neuseeländischen Soldaten, meint er und schenkt ihr es (mit Klettverschluss befestigt: zuhause werden wir einen guten Platz dafür finden).

Der Regen lässt nach und wir gehen weiter zum Crater Rim, ein fünfzehnminütiger Weg um den Kraterrand, an dessen Ende wir in den 50 Meter tiefen und 200 Meter breiten Krater schauen können.

Dann beginnen wir mit dem Abstieg. Um 12:45 Uhr geht unsere Fähre zurück. Ich bin auf alle Fälle schläfrig. So viel frische Luft. In Auckland kommt der Hunger dazu. Bei Burger Boy versorgen sich Vater und Tochter mit frisch zubereiteten Cheeseburgern. Der Mutter zu Liebe essen wir diese nicht im Gehen, sondern warten, bis wir im Wohnwagen sind. ☺️ Grit muss sich erst einmal aufwärmen und „was richtiges“ (aufgewärmte Nudelreste) essen.

Durch die schwarzen Lava-Gesteine wird es im Sommer auf der Insel nicht nur von oben, sondern auch von unten heiß…

Saddleback

Dann wird es Zeit, Auckland zu verlassen. It’s time for another closure. Ostersonntag haben wir versucht, im Miranda Holiday Park einen Stellplatz zu bekommen. Es war das erste und einzige Mal, dass wir wieder fahren mussten. Wir versuchen auf ein neues unser Glück und diesmal ist ein Stellplatz für uns frei.

Unser erster Gang führt uns in den Hot Pool. Aaaaaaaaah… schön warm. Genau das richtige nach so einem kalt-feuchten Tag. Auch nach der Dusche riechen wir an uns immer noch leichten Schwefelgeruch vom Mineralpool.

Ich möchte für die lange Zeit im Flieger eine saubere Jeans haben. Also schmeißen wir die wirklich allerletzte Wäsche an. Wirklich 🤞

Mit Hanna üben wir noch ein wenig die Uhr sowie links und rechts…

Morgen ist der vorletzte Tag unserer langen Reise… hmmm…

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