Mittwoch haben wir erstmal unseren Jetlag ausgeschlafen. Bis um zehn. Dann haben uns die Schmusekatze & Barney begrüßt und wollten erstmal gestreichelt und bespielt werden.
Frühstück in aaaaller Ruhe auf der Terrasse mit Seeblick auf Bruny Island.
Dann auf zur Touristen-Info nach Hobart: Nationalpark-Paß & aktuellen Wanderführer kaufen und sonstige Tips & Unterlagen einsammeln. Inklusive aktueller Lage zu den Buschfeuern… Seeehr nettes und informiertes Personal! Wir müssen auf Regen hoffen und uns erstmal an die Ostküste halten. Paßt: war sowieso unser Plan.
Sehr schön, kennen wir schon von Dänemark: man kann wirklich überall bargeldlos bezahlen. Auch Parktickets, Fährgeld, Briefumschläge (in Hobart bringen wir unseren neuen Hauskreditvertrag zur Post: der kam nicht mehr rechtzeitig vor unserer Abreise an… also hat Oma Christel ihn nach Tasmanien zu Jenny geschickt: dort kam er pünktlich drei Tage vor uns an und lag auf dem Küchentisch zur Unterschrift bereit).
Die Touri-Info ist nicht weit vom Hafen. Auf dem Weg dorthin steht ein Klavier im Park. Das Schild daran bittet nur darum, nicht draufzuklettern. Aufgrund der Draußenwetterlage ist es nicht nur leicht verstimmt. Trotzdem nett. Am Hafen essen wir das erste Eis in „Van Diemen’s Land“ (erster europäischer = holländischer Name von Tasmanien): die Preise sind im Vergleich zu Thailand gewöhnungsbedürftig… Wir sind bei Haägen-Dasz-Niveau…
Auf dem Weg zum Alum Cliffs Wanderweg halten wir auf Empfehlung von der Touri-Info beim Shot Tower in Taroona an. 318 Stufen, die es schon alleine wegen der netten Dame dort absolut wert sind. Auch wenn die Aussicht durch die von Westen herüberwabernden Rauchwolken etwas getrübt ist…
Die Tasmanier sind sehr geschichtsbewußt: die europäische Besiedlung fing hier vor etwas über 200 Jahren an (als Strafkolonie), die Aborigines leben hier seit ca. 50.000 Jahren und sind damit eine der ältesten Kulturen der Welt. Der Shot Tower ist von achtzehnhundertirgendwas und für die tasmanische Geschichte schon historisch… Ein Europäer zuckt kurz mit den Schultern bei der Jahreszahl. Interessant aber war: In dem Turm wurden früher Gewehr- und Kanonenkugeln hergestellt: das flüssige Metall wurde oben im Turm geschmolzen, durch die entsprechende Form gegossen, härtete auf dem Weg nach unten im Fall aus und landete fertig in einem Wasserbad.
Den Wanderweg bestreiten wir von zwei Seiten: Hanna & Matthias kommen mir von Kingston Beach entgegen.
Abends auf der Terrasse fallen feine Ascheflocken vom ca. 50 km entfernten/dichtesten Buschfeuer auf uns herab. Immer ist ein leichter Rauchgeruch in der Luft.
Am nächsten Morgen wollten wir einen der 60 Great Short Walks von Tasmanien machen, aber Hannas Regen-Hex-Spruch (gegen die Buschfeuer) aus dem Flugzeug hat gewirkt… Auf halbem Weg zum Gipfel von Mount Wellington fängt es an zu regnen… Oben angekommen gibt es einen leichten Schneesturm inklusive entsprechendem Temperatursturz (wir sind unvermeidlich an den Brocken erinnert, hat auch eine ähnliche Höhe mit vergleichbaren Wetterüberraschungen).
Also Planänderung: wir fahren zurück nach Hobart und gehen ins Kino (Drachenzähmen leicht gemacht/How to train your Dragon Nr. 3).
Danach hat das Wetter sich beruhigt und wir fahren nochmal auf den Berg… Als wenn nix gewesen wäre: klare Sicht und als Zugabe auch noch die ersten drei (lebendigen… siehe häufige Roadkills…) Kängurus!-)
Nur die wieder von Westen einrollenden Rauchwolken trüben das Bild etwas.