Akaroa – 28.02.

Hanna möchte direkt nach dem Frühstück mit Sophia spielen. Die Eltern kommen mit ihr vorbei und berichten, dass sie entgegen ihrer Planung aufgrund des starken Windes abreisen werden. Beide verabschieden sich noch einmal…

Eigentlich wollten wir Hanna mit einer zusätzlichen Nacht in der Okains Bay überraschen, damit sie den ganzen Tag mit Sophia spielen kann. Jetzt ändern auch wir kurzfristig unsere Pläne und bereiten uns zum Aufbruch vor.

Wir haben uns eine Checkliste geschrieben, damit wir die wichtigen Punkte vor der Abfahrt nicht vergessen, wie z.B. Gasflasche abdrehen, Dachluken schließen u.a.. Wir gehen alles durch und verstauen auch die „abbe“ Badtür im zum Glück grossen Stauraum hinten am Camper.

Mit dem eigenen Haus auf Rädern kommen auch Routineaufgaben dazu. Frischwasser muss genauso regelmäßig nachgefüllt werden wie „grey water“ (nette Formulierung) abgelassen. Was sich um Vergleich zu Kanada (2011) geändert hat: Die Toiletteninhalte landen in einer separaten Kassette, die natürlich auch geleert werden muss. Nicht alles ist selbsterklärend, so dass wir über die beigefügten Manuals froh sind.

Wir fahren ins 20 km entfernte Akaroa. Auf den Serpentinen hinauf und hinab wird es bei Gegenverkehr manchmal eng, aber Grit meistert das. Für die Strecke benötigen wir eine halbe Stunde.

Am Hafen parken wir. Hanna entdeckt einen grün-lila Jucy Campervan und hofft kurz, dass darin Sophia sitzt… Wir schauen einem Cricket Spiel ebenso kurz zu wie beim Bowling. Der englische Name verwirrt. Es handelt sich eher um Curling/Boule auf Kunstrasen.

In der iSite (so heißen die Touriinfos hier) informieren wir uns über Wandermöglichkeiten und über Delphintouren. Letztere sind aufgrund des Windes für heute alle abgesagt. Eventuell morgen… 🎂🎈🎉

Bei einer leckeren Waffel mit Eis entscheiden wir uns, heute hierzubleiben und noch vor Ort zu wandern. Den Wohnwagen können wir zum Glück am Hafen auf einem kostenlosen Stellplatz für die Nacht parken.

In dem sehr idyllischen Ort Akaroa finden wir einen kleinen Wermutstropfen: dieses Schild. Naja, wir kochen selbst…
Und hier muß ich zweimal hingucken, bevor ich glaube, was ich sehe: in einer netten kleinen Galerie, die lokalen Honig und Skulpturen verkauft, liegt das neben einer tollen Vase im Schaufensterregal… Surreal!

Hannas Begeisterung zum Wandern hält sich in Grenzen. Zum Glück hat der Wind nachgelassen und die Sonne scheint. Wir laufen den Woodills North & South. Auf der Karte ganz harmlos, aber was für Steigungen gleich zu Beginn. Hanna hat aber bereits verinnerlicht, dass sie alles was sie hochläuft, später auch wieder runterlaufen darf. Trotzdem geht es ohne den obligatorischen Heulmoment nicht.

Wir hören und sehen Zikaden, die in den Bäumen einen unglaublichen Rabatz veranstalten. Schafe und Kühe stehen entlang des Weges. Und um es kurzweilig zu halten, muss ich erst singen. Dann denkt sich Hanna ein Spiel aus: Mama ist eine Prinzessin, Papa ist ein Vampir und Hanna ist ein Tasmanischer Teufel. Also jagen der Vampir und der Teufel die Prinzessin hinab ins Tal… 😂 Die ist am Ende aber viel zu schnell für uns.

Bei der ersten Zikade auf dem Wanderweg sind wir noch begeistert… dann reihen sie sich auf der Straße… heil und überfahren…

„Herr der Ringe“ lässt grüßen… 😉

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Hinterlassene Hüllen der Zikaden nach dem Schlüpfen: an den Baumstämmen hingen Hunderte und Tausende…

Zurück im Wohnwagen gibt es laut unsere aufgestellten Essensliste Salat (noch halten wir uns dran). Ich baue die Badtür wieder an. Im örtlichen Gemischtwarenladen (im wahrsten Sinne! Der hat uns auch die Waffeln gemacht) haben wir uns neue, längere Schrauben besorgt, der Nachbar leiht uns den Schraubendreher. Passt, wackelt…

Hanna schaut noch mal Ice Age, Grit und ich bloggen, bevor sich die Wanderung in Erinnerung bringt und wir müde werden…

Sonnenuntergang vor unserem Camper an der Childrens Bay

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