Ein wenig ist es hier wie am Mount Cook. Viele Menschen fahren eine Stichstraße kilometerlang für ein Ziel. Der Campingplatz der Lodge ist gerammelt voll. Als wir Richtung Cruise-Terminal fahren, sind die ersten beiden Parkplätze auch schon voll. Einweiser dirigieren uns, scheint alles erprobt zu sein hier am Ende der Welt.
Im Terminal selber verstehen wir dann erst. Es gibt sieben, acht Anbieter, die letztendlich ähnliche Touren im Milford Sound (Fjord) anbieten. Die Vielzahl an Broschüren hat mehr verwirrt als geholfen, zumal die Preise nur auf den Webseiten gezeigt wurden.
Zum Beine-Strecken machen wir vor der Tour noch eine kleine Wanderung (Milford Sound Lookout Track).
Um 10:30 Uhr gehen wir an Bord der „Milford Mariners“ und ergattern einen Platz am Oberdeck ganz vorne. Wir hatten gestern die Milford Sound Nature Cruise mit real journeys gebucht.
Wir tuckern 2,5 h im Sound rum, begleitet durch interessante Erklärungen des Guides (wie schon auf der Gordon River Cruise). Die Wolken hängen tief und einige Tropfen fallen vom Himmel. Ansonsten passt das Wetter. Die Berge schiessen teilweise im rechten Winkel Wasser in die Höhe. Der Kapitän bringt uns einmal auf wenige Zentimeter heran. Seelöwen sehen wir ebenso auf der Tour. Als wir den Sound verlassen, wird das Segel gehisst (zur Show vermutlich) und wir drehen eine Runde auf der Tasmanischen See. Kurz vor dem Ende fahren wir noch einmal ganz dicht an einen Wasserfall heran. Hanna stürmt nach vorne, um ein paar Tropfen abzubekommen.
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Als wir wieder aus dem Terminal treten, ist der Parkplatz für die Reisebusse voll. Schnell weg hier. Für die Rückfahrt der 120 km haben wir uns Stationen vorab zum Halten ausgeguckt, u.a.:
The Chasm
Wasserfälle, die mit einem Ohren betäubenden Lärm in die Tiefe stürzen und beeindruckende Formationen in den Stein „gefressen“ haben.
[wpvideo A4UFyJyb ]Homer Tunnel im Hellen
Hier hat am Tage die Verkehrsführung funktioniert, es gab die angekündigte Schlange vor der Ampel und mit Beleuchtung im Tunnel und ohne Gegenverkehr waren die 1,2 km gar nicht mehr so schlimm.
[wpvideo m5n9pixq ]Pops View
Ein schöner Aussichtspunkt, benannt nach „Pops“, der hier durch eine Lawine umkam.
Cascade Creek
Ein halbstündiger Spaziergang – Lake Gunn Nature Walk – ohne Kind durch Regenwald bis an den Lake Gunn.
Mirror Lakes
Selbstverständlich halten wir auch noch mal an den Mirror Lakes. Diesmal kommt Hanna mit und bestaunt das klare, sich spiegelnde Wasser und schießt auch selber Photos mit Mamas Kamera. Wir sehen sogar Forellen!
Lake Mistletoe
Kurz vor Te Anau noch eine zweite kurze Wanderung an den Lake Mistletoe. Von Misteln sehen wir nichts. Wir bemerken hier lediglich, dass die Sonne wieder kräftig scheint und uns warm wird. Schöner See mit Aussicht inklusive.
Die Campingplätze in Te Anau sind uns mit über 50 $ alle zu teuer. Also fahren wir zum 6 km entfernten Andy’s Place. Bauer Andy hat auf seinem riesigen Areal eine Wiese abgetrennt, ein wenig hergerichtet (Schotterwege, Holztische, Blumenrabatte) und lässt dort Camper für schmales Geld stehen. Die 26 $ zahlen wir bar und bekommen eine Quittung auf der bei Betrag „Germany“ steht… 😂
Hanna spielt mit Molly, der jungen Hündin, und ist von den Pferden auf der Nachbarwiese begeistert. Wir grillen mit den letzten Sonnenstrahlen und schlafen alle drei frühzeitig ein.
Unser Fazit zum vielgelobten Milford Sound: es war OK. Die Landschaft ist schon ziemlich beeindruckend. Vielleicht liegt es daran, dass wir Ähnliches schon gesehen haben. Ein schöner Fjord eben. Wir sind uns einig, dass uns die Zwischenstopps auf der Strecke hin & zurück insgesamt mehr gefallen haben.