Von Te Anau nach Queenstown – 12.03.

Wir feiern heute den 2000sten gefahrenen Kilometer. Es kommt uns nicht so vor, schon so lange auf den Straßen gewesen zu sein.

In Neuseeland gibt es für Dieselfahrzeuge wie unseres eine spezielle Steuer. Pro 1000 gefahrene Kilometer zahlt man am Ende der Reise 72 $ Dieselsteuer (ca. 40 €) …

Auf unserer Strecke heute fahren wir über zwei Highways. Eigentlich genug Zeit, um die Schilder der 95 und der 6 zu fotografieren. Die 95 ist zu kurz und auf der 6 hält Grit mitten auf dem Highway an und erntet Hupkonzerte…

Highway 6 schlängelt sich am Lake Wakatipu entlang mit tollem Ausblick auf den See selber und den dahinterliegenden Gebirgszug.

In Queenstown gibt es 4 Campingplätze. Wir nehmen den nicht ganz billigen, dafür aber super zentral gelegenen mitten im Zentrum für 75 $. Camper dicht an dicht… sind wir sonst hier nicht so gewohnt… Auf den letzten Metern sieht Hanna einen Fallschirmspringer in der Luft, der zum Landen mitten in Queenstown ansetzt… „Das will ich auch!“… Im nächsten Moment sehen wir eine Gondel, die sich den Berg hinauf arbeitet… das sieht nach viel Spaß hier aus… Und toller Bergkulisse für eine Stadt!

Queenstown ist die (selbsternannte?) „Capital of Adventures“… Wir werden sehen!-)

In der Campingplatz-eigenen Information verschaffen wir uns einen Überblick über die Aktivitäts-Möglichkeiten und sind erschlagen von der Auswahl. Wir wollen erstmal mit der Gondel auf den Berg rauf.

Auf dem Weg dorthin, kommen wir bei iFly vorbei. Hier kann man in einem Luftkanal fliegen. Das möchte Hanna auch 😂. Die Preise sind ganz schön… Direkt vor dem Eingang ist ein Geschicklichkeitsspiel aufgebaut. Mit einem Tennisball soll man versuchen, ein kleines Loch zu treffen. Drei Versuche jeder… ich treffe🏆… und erhalte einen 50 % Gutschein. Der Mann brubbelt was von „ist ein „slow day“ und „heute haben noch nicht so viele getroffen“ und gibt mir noch zwei weitere Gutscheine für die beiden Damen. Schon klar was das bedeutet… Wir buchen uns für 18 Uhr einen „Flug“ 🤸‍♂️…

Wir kaufen uns ein Kombiticket für die Gondel und die auf dem Berg befindliche Sommerrodelbahn. Nach einer kurzen Einweisung bekommt Hanna doch ein wenig Fracksausen und traut sich nicht mehr alle zu fahren. Und dann geht es insgesamt fünf Mal die Strecke hinab – diese ist nicht ganz ohne. Hier hat man freie Abfahrt mit Überholen & Schikanen auf einer betonierten Strecke – nicht wie in Deutschland mit Schienenführung… Dreimal Hanna+Papa und zweimal Hanna+Mama. Es sind enge Rennen die wir uns liefern…

Hanna ist in Wettkampf-Laune: ganz der Vater!-)

Auf der Strecke sind Kameras, die die Fahrer fotografieren. Zum Schluss suchen wir uns die 4 besten Bilder von diesem tollen Event aus.

Vom Fahren ins Schwitzen gekommen, gönnen wir uns ein Eis. Das Bezahlen ging schnell, aber der „Eismann“ kommt mit den Bestellungen nicht aus dem Knick. Wir warten über eine Viertelstunde auf drei Waffeleis🍦… Am Ende wurde er von seinen Kolleginnen abgelöst. Dann ging’s ruckzuck.

Mit der Gondel geht es am steilen Hang wieder hinab ins Tal. Die Ohren knacken und der Magen verzieht sich vom Geschaukel…

Bei iFly melden wir uns an und beantworten zig Fragen und schließen sämtliche Risiken aus. Rückenprobleme gebe ich ehrlich an, ist aber später kein Thema mehr. Wir haben noch ein wenig Zeit und schauen anderen Fliegern zu. Eine Mischung aus Vorfreude und Respekt macht sich breit.

Die Einführung ist super. Zuerst ein selbsterklärendes Video, welche Körperhaltung im Luftkanal am besten ist und im Anschluss bekommen wir die wichtigsten vier Handzeichen erklärt (durch den lauten Luftstrom versteht man nämlich im Kanal selber kein Wort): „Kinn hoch“, “ Beine lang“, „Beine anwinkeln“ und „entspannen“.

Auf geht’s in den Luftkanal. Wir sind insgesamt 5 zuzüglich unseres Instruktors Josh. Wir lassen die beiden jungen Männer vor. Jeder fliegt ca. eine Minute, was sich zuerst kurz für uns anhört…

Zur Flugetikette gehört es, dass jeder Flieger von den anderen abgeklatscht wird, wenn er aus dem Kanal zurückkommt. Schöne Geste.

Der Vater geht voran und hält sich wacker. Dann ist Hanna dran. Sie hat ein bisschen Respekt/Angst, die ihr Josh aber nimmt. Es ist toll, ihr zuzuschauen, mit was für einer Leichtigkeit sie schwebt… Als sie zurückkommt, strahlt sie über das ganze Gesicht. „Ich will nochmal, Papa!“… Zum Schluss ist Grit an der Reihe, die sich ähnlich leicht in der Luft bewegt.

Insgesamt darf jeder zweimal fliegen. Es ist ungewohnt, schön und anstrengend gleichzeitig. Als Hanna wieder dran ist, gibt Josh ihr mit Handzeichen zu verstehen sie möge bis an die Wand zurückgehen. Sie stutzt kurz, macht es aber. Dann ahmt er mir den Fingern Beine nach, die schnell laufen und dann abspringen… Und das macht sie dann auch voller Elan! 😍😍😍

Josh fragt zum Schluss in die Runde, wer für einen Spezialpreis ein drittes Mal fliegen möchte. Die Erwachsenen haben genug. Nur Hanna juchzt und fliegt ein weiteres Mal… Toll, ihr zuzuschauen!

In den Kanal konnte man keine Gegenstände, also auch kein Handy oder Fotoapparat, mit hinein nehmen. Von diesem Wahnsinn kaufen wir uns dann das Video- und Bilderpaket. Einer der Mitglieder ist auch Deutscher und erzählt uns, dass seine Freundin Hanna gefilmt hat und er uns die Videos zuschicken kann. Das ist wirklich nett!

Nach so viel Action braucht jeder eine andere Art Entspannung. Grit geht wandern („Queenstown Hill Tracks“), Hanna und ich wollen Minigolf spielen. Die machen just zu. Die Inhaberin sieht Hanna trauriges Gesicht und schenkt ihr einen Bonbon… Da strahlt sie wieder 😂.

Habe auf der Wanderung ziemlich viele Schopfwachteln gesehen – inklusive ganze Familie mit Sandbad für die Kleinen. Witzige Tiere, die ursprünglich nicht in Neuseeland heimisch sind.

Wir bekommen Hunger, haben aber nichts richtiges mehr im Kühlschrank. Auf dem Weg zum Supermarkt sehen wir Mädels mit Pizzen. Also holen wir uns Pizzen und lassen den Abend so ausklingen… Grit ist rechtzeitig von ihrer Sonnenuntergang-Wanderung zum Queenstown Hill zurück, so daß sie ihren Teil Pizza im Küchenraum des Campingplatzes essen kann.

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