Von Wellington nach Lake Ferry – 02.04.

Das hat ganz schön gestürmt und gepfiffen in der Nacht. Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Ich gehe schnell zum Automaten, um das Parkticket zu verlängern. Merkwürdige Preispolitik: 24h kosten 30$, 12h aber nur 14$… 🤷‍♂️

Ich bin jetzt wach… also schaue ich meine neue Serie weiter „Arrested Development„. Irgendwann werden die Frauen wach, Grit geht um sieben Uhr einkaufen und frische Brötchen besorgen und wir starten in den Tag.

Sonnenaufgang über unserem Camper: diesmal ungewohnt in der Stadt.

Im Te Papa Museum herrscht bereits großer Andrang. Das Museum besteht aus sechs Etagen, auf denen die meisten Ausstellungen kostenlos zu besichtigen sind. Für Sonderausstellungen wie die Terrakotta Soldaten muss Eintritt gezahlt werden. Wir warten mit anderen Besuchern in der zweiten Etage vor einer abgesperrten Treppe. Punkt 10 Uhr wird diese geöffnet und wir gehen flinken Fußes hinauf. Da wir mit die Jüngsten sind, sind wir auch die Schnellsten 😂. Bevor wir die Tür der Ausstellung durchschreiten dürfen, erhalten wir noch Verhaltenshinweise (kein Blitzlicht, kein re-entry…). Wir laufen direkt zu den von China ausgeliehenen Soldaten… Circa 8000 gibt es allein bei dieser einen in den Siebzigern entdeckten 2200 Jahre alten Begräbnisstätte des ersten Kaisers von China; erst ca. 3500 davon sind ausgegraben… Sie sollten den Kaiser vor Angriffen in seinem Leben nach dem Tode schützen. Und was er nicht noch alles an Dingen mit ins Afterlife genommen hat: ziemlich gut ausgestattet!-)

Beeindruckende und informative Ausstellung!

Im Anschluss schauen wir uns auch noch die Ausstellung über die Maori und ihre Geschichte an. Besonders spannend finden wir den Teil zum Vertrag zwischen den Maori und der britischen Krone im 19. Jahrhundert: wahrscheinlich der Grund, warum die neuseeländische Geschichte nicht ein ebenso dunkles Kapitel wie die indianische in Amerika hat. Allerdings: der Teufel steckt im Detail und Vertrag ist nicht gleich Vertrag. Die maorische Übersetzung gleicht nicht dem englischen Original – und das nicht zum Vorteil der Maori… Was auch heute noch Anlass zu „Brüchen“ im Lande gibt. Maori-Stämme, die eine Sondervereinbarung mit „der Krone“ haben und in (fast) Selbstverwaltung leben etc.

Das waren interessante und lehrreiche zwei Stunden.

Maori-Schnitzkunst
Hanna findet eine Kinderecke zum Spielen.

Im Spark Shop kaufen wir neue SIM Karten. Dies ist günstiger, als Guthaben auf die alten Karten aufzuladen. Hanna möchte erst da bleiben, weil es einen Fernseher gibt, auf den sie gebannt starrt.

Die Innenstadt ist voll mit Outdoorläden. Und jeder zweite lockt mit Sonderpreisen. Bei Macpac finden wir endlich eine passende und warme Wander-/Sporthose für das Kind. Natürlich streikt das Kind, weil „nicht in meiner Farbe“. Nein, es gibt keine rosa Wanderhosen: diese hier ist schwarz und innen mit kuscheligem Fleece gefüttert (der Herbst kommt!). Und im Kathmandu werden die Eltern fündig (Grit weiße Wander-Bluse mit Muster, die sie nur kauft, weil Hanna sie als Erbstück ausgemacht hat; Matthias blaue Sportjacke).

Das hat uns alles müde und hungrig gemacht. Wir finden beim besten Willen jedoch keinen Eisladen. Auch ein riesiges „Ben & Jerry“ Schild hilft nicht. Ein Verkäufer in der Nähe zuckt auch nur mit den Schultern: war nur Werbung. Dann geben wir auf und gehen ins nächste Café, wo wir ein leckeres warmes Mittagessen verspeisen.

Belebte Haupt-Einkaufsstraße in Wellington

Dann wird es Zeit aufzubrechen, es ist weit nach 14 Uhr… Für unsere Verhältnisse ist bei der Fahrt aus Wellington gen Norden viel Verkehr auf der Straße. Wir haben aber auch stets einen großen Bogen um Großstädte gemacht, um Menschen- und Automassen aus dem Weg zu gehen.

Kurz hinter den Ausläufern von Wellington beginnt die Straße steil und kurvig anzusteigen. Ohne kurvige Bergstraßen geht das hier auf der Nordinsel Neuseelands auch nicht… Es regnet auch wieder.

Regenwald eben.

Es gibt so viele Denkmäler zum ersten Weltkrieg in der ANZAC-Region.

Wir folgen dem State Highway 2 bis nach Featherston und biegen dann nach Martinborough ab. Dort tanken wir für sensationelle 1,33 $/l.

Weiter nach Süden Richtung Cape Palliser. Aber wir werden müde und der Weg zum Cape (zu) weit. Da unsere Telefone inklusive Akku auch fast alle sind, suchen wir uns im „Gateway Motel Holiday Park“ in Lake Ferry einen Stellplatz mit Strom.

Hanna darf sich aus dem Aufenthaltsraum eine DVD ausleihen. Und so schauen wir „Enchanted“… zuerst beim Abendessen, dann vom Bett aus. Ans Ende kann ich mich nicht mehr erinnern… 😴

Sonnenuntergang hinter unserem Campingplatz

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