Nachtzug nach Surat Thani – 30.12.

Fuchsi hat es ins Gepäck geschafft:

Hanna durfte ein Buch, ein Spielzeug und ein Kuscheltier einpacken.

Das hat auch fast geklappt: es ist ein Spielzeug mehr geworden; neben Kroki aus Tangermünde hat es auch noch die Puppe, der Hanna ziemlich kunstvolle Franzosenzöpfe flechten kann, ins Gepäck geschafft.

Zum Zug und unserer Nachtfahrt:

Der erste Eindruck war, wir reisen in einem Wagen der Deutschen Reichsbahn. Alles Recht eng, einfach und schon recht alt. Aber sauber!

Freundliche Thais haben uns geholfen, Wagen Nummer 11 zu finden. Unsere Sitze – gleichzeitig auch die späteren Betten – waren 7&8.

Wir drei und unsere Rucksäcke haben kaum in das Abteil gepasst. Da galt es schon geschickt zu manövrieren. Die Grundfläche war ca 2×2 m. Mit Mini-Waschbecken. Und die Hälfte haben die Sitze/ Liegeflächen eingenommen.

Kaum war „das Zimmer bezogen“, stand ein Thai in der Tür und drückte uns eine Speisekarte in die Hand. Wir dankten. Er ging aber nicht. Es dauerte ein bisschen bis wir verstanden, dass er unsere Bestellung für das Abendessen gleich (!) aufnehmen wollte. Wir waren satt vom Essen in Bangkok und verneinten freundlich. Zack, bekamen wir die nächste Karte. Frühstück? Ja klar. Eier, Kaffee und Toast klangen gut…

Von der langen Anreise gerädert, wollten wir dann nur noch ins Bett. Ein Versuch, das DR-Bett selber umzuklappen, scheiterte. Aber wir sind ja nicht umsonst in einem Land mit hilfsbereiten Menschen. Der „Wagon-Steward“ kam sofort zur Hilfe und machte im wahrsten Sinne des Wortes unsere Betten. Matratzen, frisches Laken und ein Kopfkissen. Wir danken, er verschwindet…

Und ne Decke? Es lagen lediglich noch zwei eingeschweißte „towels“ rum mit dem aufgedruckten Hinweis, diese doch bitte im Zug zu lassen. Nun ja, besser als nichts. Aber hallo, was war das denn. Eine weiche und vor allem angewärmte Zudecke kam zum Vorschein. Schön muggelig.

Bei der Bucherei vor zig Monaten bin ich irgendwie davon ausgegangen, dass wir ein extra Bett für Hanna haben. Naja, war nicht so. Grit war k.o., schlief nach Minuten ein. Hanna und ich teilten uns die untere Pritsche. Ich konnte sie nicht davon abhalten, mit dem Kopf an meinen Füssen zu liegen 🧀 …

Entweder war es die (dann doch zu) warme Decke oder der Jetlag. Wir haben alle nicht durchgeschlafen. Gemeinsam wurden wir dann aber 6:45 Uhr geweckt… „Breakfast!“. Da war ja was.

Wann kommt der Zug eigentlich an? Laut Ticket 7:06 Uhr… Mist.

Rekordverdächtiger Versuch, auf 4qm in Windeseile zu packen und zu frühstücken. Ich verrate nicht zu viel: es ist uns geglückt. Mit freundlicher Unterstützung der thailändischen Bahn, die ca 20 min Verspätung hatte.

„Next stop Surat Thani!“

Blick nach draußen. Regen! Viel Regen! Richtig viel Regen!

Der Zug hält. Die Tür geht auf. Und ehe wir uns versehen können, zack, wird das Kind von einem Thai geschnappt und …..

…. zu einem 10m entfernten Unterstand vor dem Regen in Schutz gebracht. Hanna hatte es ihm zur Salzsäule erstarrt aber auch leicht gemacht.

Wir mussten dann ca 45 min dichtgedrängt mit anderen Reisenden auf unseren Bus warten. Einziges Highlight hier war die resolute Dame, die Grit den „Reisesticker“ beherzt auf die Brust geklebt hat.

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