Von Rapahoe nach Westport – 21.03.

Gegen 9 Uhr werden wir von lauten Geräuschen der Wellen, die jetzt bei Flut direkt unter unserem Wohnwagen an das Ufer klatschen, wach. „Warum habt ihr mich nicht geweckt?“, ruft das Kind zur Begrüßung (sie wollte, dass wir den Wecker auf 4 Uhr stellen!).

Sie springt aus dem Bett und beginnt noch im Schlafanzug die aufgesammelten Blumenblüten mit einem Küchenmesser in kleine Stücke zu schneiden und in eine Wasserschale zu werfen. Mit einem Holzlöffel verrührt sie den Trank fachfrauisch. Zum Schluss legt sie sich die „eingekochten“ Blütenblätter auf ihre Sandfly- und Mückenstiche… Herrlich!

Morgens vor unserem Wohnwagen

Wir machen uns startklar und stellen wiederholt fest, dass die Anzeige vom Wasser / Abwasser vertauscht ist. Ein wenig verwirrend. Demnach ist wohl Abwasser voll. Es läuft jedoch über den angeschlossenen Schlauch schlecht bzw. gar nicht ab. Tja, solche Dinge des Camper-Alltags gehören auch dazu und ehe wir uns umgucken, ist es 11 Uhr.

Wir fahren auf dem Küstenhighway weiter Richtung Norden. Unser erster Stopp sind die Pancake Rocks und Blowholes. Es sieht voll aus auf den Parkplätzen. Es ist voll… Dieser kleine Rundweg liegt direkt am Highway und ist fast komplett asphaltiert und damit für Rollstuhlfahrer zugänglich. Eine eindeutige Erklärung, warum diese Steinformation in Scheiben geschichtet sind, gibt es nicht: nur mindestens zwei verschiedene Theorien. Verrückt anzusehen ist es alle mal. Aufgrund der Ebbe kann das Blowhole seine Kraft nicht richtig entfalten und röchelt nur ein wenig vor sich hin. Kurz vor Ende des Rundweges sehen wir wieder einen Kiwi … oder eine Ralle, glaubt man der promovierten Biologin😘 … (Anmerkung: Immer noch Weka-Ralle… 😉

„The Chimney“ pustet Wasserdampf.

Phantasie-Gestalten

Pause auf den Eierkuchen

Hanna steckt Blumen in die Nikau-Palme – zum Gedenken der Opfer des Anschlags in Christchurch. Wir versuchen ihr das Unerklärbare zu erklären…

Eine weitere Stunde später sind wir in Westport, einem der größten Orte hier im Westen mit sensationellen 6000 Einwohnern. Wir suchen nach einer Reitmöglichkeit für Hanna, stehen aber zweimal vor verschlossenen Türen. Wir müssen das Kind auf die nächsten Tage vertrösten.

Unterwegs
Ein Strand in Westport

Unser Tank ist fast leer. Im Schnitt zahlen wir 1,60 $/l für Diesel. Wir sehen eine Tankstelle mit 1,30 $. Super Preis. Sieht so aus, als ob hier Lkw und Busse tanken. Beim Bezahlen (muss hier häufig vorab mit Kreditkarte erfolgen) wird uns angezeigt, dass die Karte nicht autorisiert ist… vermutlich braucht man eine spezielle Mitgliedschaft. An der nächsten normalen Tankstelle („Die letzte Tankstelle für 100 km.“) fallen wir vom Glauben ab: 1,70 $!!! Wir müssen tanken, aber nach 30 Liter machen wir Schluss.

Zu spät fällt uns ein, dass wir eine Preisvergleichs-App auf dem Telefon haben. Und siehe da, 1,57 $ in 2 km Entfernung. Das bedeutet hier schon außerhalb der Stadtgrenze und fast in der Natur. Zwei große Tankspeicher mit Zapfsäule im nirgendwo… Hat aber geklappt: jetzt ist der Tank voll für die Fahrt ans Ende der Welt.

Wir wollen zum Nachmittag die Wanderung zum Cape Foulwind Leuchtturm machen. Vorher fahren wir auf dem Campingplatz ran… der sehr schön ist… und wir also versacken…

Wir haben den Top 10 Holiday Park gewählt.

Die Dame an der Rezeption gibt uns den Stellplatz direkt neben dem Spielplatz, auf dem das Kind postwendend verschwindet.

Hanna und Grit üben für das private (!!!) Weihnachtsschauturnen (hat sich Hanna überlegt) eine Choreographie ein. Nicht schlecht… Die einstudierten Turn-Übungen sind erschwert, weil auf dem Trampolin!-)

Das Kind beim Aufwärmen.

Dann kommt ein deutsches Mädchen, Matilda, vorbei und der Nachmittag wird noch toller für Hanna. Es werden Haare geflochten, Trampolin gesprungen, Bibi und Tina gespielt…

Wir laden Matilda zum Abendessen zu uns ein und wir erfahren, dass sie am gleichen Tag wie Hanna geboren ist. Es gibt Wraps. Sie isst super langsam und wir machen uns Sorgen, dass es ihr nicht schmeckt. „Ich genieße!!!“ ist ihre Antwort.

Ihre Eltern kommen irgendwann vorbei, um sie abzuholen und wir laden sie auf ein Bier und Wein ein. So lassen wir beim entspannten Schnacken und Austausch von Reisetips und -geschichten den Abend ausklingen…

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