Von Kaiteriteri nach Collingwood – 27.03.

Diesmal stimmt die Wettervorhersage… es regnet… seit Mitternacht, in den Morgen hinein und den ganzen Vormittag über. Das stört uns aber nicht weiter. Wir faulenzen rum, gucken „Drachenzähmen leicht gemacht“, räumen im Wohnwagen auf und faulenzen bis mittags… Um halb zwölf brechen wir dann auf, auch wenn es unverändert regnet.

Heute ist Lachs-Tag. Zumindest ist das der Plan. Kevin hatte uns auf seiner Karte u.a. „Anatoki Salmon“ eingemalt, eine Lachsfarm auf der man auch selber angeln darf (und nicht wie bei Hook Wanaka nur mit dem Versprechen hingelockt wird) und es laut Charlys Mama auch noch einen Streichelzoo direkt daneben für die Kinder geben soll. Perfekt! Laut Navi sind es 70 Minuten. Aber wir haben gelernt, dass die Zeitangaben hier in Neuseeland aufgrund der Straßenverhältnisse (einspurig, kurvig, bergig…) nicht so genau zu nehmen sind. Und so kommt es dann auch. Auf einem Straßenabschnitt hinter Kaiteriteri wird aktuell gebaut (ein Teil der Straße wurde bei starken Regenfällen weggespült), so dass hier mit Ampeln der Verkehr auf einer Spur gelotst wird. Eine Anzeige zeigt den Autofahrern die Wartezeit wie folgt an: 6-12 Minuten/ 2-5 Minuten/ weniger als 1 Minute … nicht schlecht. In Deutschland wartet man einfach stumpf vor sich hin, ohne zu wissen, wann (und ob) es weitergeht.

Wir ächzen anschließend eine kurvige Bergstraße hinauf, die wir auf der anderen Seite auch wieder hinunter müssen. Die Bremsen quietschen hier und da, aber unser Wohnwagen macht das gut.

Die Dame gestern hat uns auf dem Weg hierher eine Höhle empfohlen. Wir sehen das Schild am Straßenrand und fahren zur Ngarua Cave ran. Es ist Viertel eins und Führungen (ohne kommt man nicht hinein) werden immer zur vollen Stunde angeboten. Wir wollen ja noch zu den Lachsen und fahren weiter.

Alles in allem sind wir zwei Stunden unterwegs, bevor wir auf den Hof von „Anatoki Salmon“ fahren. Es regnet immer noch. Ich bin ein wenig aufgeregt und laufe schon mal voraus, während sich Grit und Hanna noch die Schuhe & Regenjacken anziehen. Am Eingang begegne ich einem gefleckten Schwein und einer Ziege… stimmt, hier war ja auch ein Streichelzoo.

Willkommens-Schild in allen Sprachen

Ja, ja… Und zuhause?!?

Mir wird das Prinzip kurz erklärt: nimm dir eine Angel, einen Kescher und eine Box; fängst du was, pack den Lachs in die Box und mach den Fisch tot; bring deinen Fisch hier zurück und wir bereiten ihn dir zu.

Da es immer noch regnet, werden die Chancen als nicht so hoch angesehen was zu fangen. Die Lachse können dann schlecht erkennen, was die Bewegung an der Wasseroberfläche ausgelöst hat. Egal, ich will angeln! Regenjacke drüber und ab zum Teich.

Der Angler im Regen. Wer genau hinschaut, sieht den aufgefächerten Schwanz unseres geliebten Fantails. Wann immer wir ihn sehen, hüpft er so aufgeregt hin und her, daß ich die Kamera nie schnell genug nachfokussiert kriege… Aber hier „fächert“ er sich einfach zufällig ins Bild!-)

In den kommenden zwei Stunden hab ich diverse Bisse und drei Lachse, die kurz vor dem Ufer wieder vom Haken gehen. Dann kommt eine junge Frau von der Farm mit einem Futtereimer rum und füttert die Lachse. Zusätzlich bekommen wir noch ein Stück Fisch an den Haken und… zack… Lachs 1, 2 und 3 innerhalb von 15 Minuten.

Ich bin ins Schwitzen gekommen 😅… zum Schluss. Die Fische werden ausgenommen und nach Wunsch zubereitet. Einen lassen wir filettieren und in Eis einpacken (landet im Gefrierfach). Die anderen beiden werden geräuchert und erhalten eine Marinade. 2,6 Kilogramm Lachs waren es nach dem Fang. Bezahlt wird nach Kilogramm (27 $) und Zubereitungsart.

Jetzt liegen vier große Stücke auf dem Teller vor uns. Sie schmecken lecker, sind aber viel zu viel. Auch hierauf ist man hier vorbereitet und wir können die Reste in einer speziell designten Pizzaschachtel mitnehmen.

Ich bin glücklich und zufrieden!

Hanna & Grit haben während der Angelzeit Max Murmel-Vorschulheft bearbeitet, geflochten, Gold gewaschen, photographiert, Hörspiel gehört und festgestellt, daß der Streichelzoo bereits für die Saison geschlossen hat: im September wieder!-( Aber diverse Tiere rennen auch so draußen rum: Truthähne, ein gerupfter Pfau, Hühner, eine freche Ziege, ein Hund, lustige fleckige Schweine…

Nein, ist keine Bierflasche!-) Ist eine „Pink Panther“ Himbeerbrause.
Ein „Mittelzopf“
Hier kann das Gold gleich gematschepampt… ähhh… gewaschen werden!-)

On the road: Golden Bay

Mit einem leicht rauchigen Geschmack auf den Lippen fahren wir im Anschluss nach Collingwood an der Golden Bay, von wo aus wir morgen früh zu einer Tour auf den Farewell Spit aufbrechen werden. Wir bleiben die Nacht über im Collingwood Holiday Park, einem Campingplatz direkt am Wasser. Bei der Anmeldung erfahren wir, dass der Ort „…was hammered with rain last night and morning…“. Die Stellplätze direkt an der Uferlinie will man daher wegen Abrutschgefahr nicht vergeben.

Wir setzen unsere Faulheit vom Vormittag fort und lassen den Tag hier entspannt ausklingen: jeder nach seiner Fasson (Angeln, Hexensuppe, Tiere & Wasser beobachten, Bloggen, Weinchen). Grit muss WLAN nachkaufen: die 20 GB vom Flughafen von vor vier Wochen sind alle…

Das Kind war von der „Schatzinsel“ als Hörspiel nicht loszukriegen…
Vom Angeln noch nicht genug: naja, bei der Stellplatz-Lage!-)

… und hier zappelt er noch im Halse rum: der Hals ist entsprechend gekrümmt, wenn man genau hinguckt. Ein paar mal muss er noch mit Wasser nachspülen, damit die Beute endlich Richtung Magen flutscht!-)

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