Von Collingwood nach Cable Bay – 29.03.

Gestern wurde demokratisch beschlossen, hierzubleiben. Genauso demokratisch wurde entschieden, dass wir dafür früh aufstehen und losfahren.

6:30 Uhr klingelt der Wecker. Mittlerweile geübt in diesen Uhrzeiten, hüpfen wir aus dem Bett und kochen als erstes Kaffee. Das Kind schläft wie gehabt weiter, während wir unsere Checkliste zur Abfahrt durchgehen und dann in der Dämmerung losbrausen.

Grit hat sich in diesem Morgengrauen mit Augenaufschlag gewünscht, dass wir zu den Wanui Falls ranfahren. Kann man diesen Augen widerstehen? 😂

Sonnenaufgang über der Golden Bay

Auf dem Weg dorthin sehen wir ein Schild mit „Pupu Springs“ und erinnern uns, dass dies auch ein Tipp von Kevin war. Also biegen wir dorthin ab. Das Kind erwacht auf dem Parkplatz, ist aber für Aktivitäten außerhalb des Bettes noch nicht bereit. Der Rundweg ist mit 40 min angegeben, wir wissen in der Zwischenzeit jedoch, dass die Zeiten immer großzügig sind. Die Pupu Springs sind von privater Hand vor vielen Jahren an den Staat übergeben worden, der sicherstellen muss, dass die Öffentlichkeit für immer Zugang erhält. Das Besondere an den Springs sind das absolut klare Wasser. Sie gelten als die Quellen mit dem reinsten Wasser der Welt und haben für die Maoris bis heute eine hohe Bedeutung. Wir sind morgens die einzigen Besucher.

Auf den Bildern ggf. nicht gut erkennbar: die Quelle ist am Grund des Bodens und das Wasser steigt blasenförmig auf… einzigartiger Anblick. Eine weitere Quelle dort nennt sich „dancing sands“, weil das Wasser beim Aufsteigen den feinen Sand mit aufwirbelt und ihn tanzen lässt. Viele Jahre lang konnte man hier schwimmen und tauchen. Aus Erhaltungsgründen ist dies seit 2007 verboten. Aus Respekt vor der Heiligkeit des Ortes darf man das Wasser auch nicht berühren.

Palmenstämme

[wpvideo QtWwGTQD ]Dann wie versprochen ein kurzer Abstecher (40 km) zu den Wanui Falls. Hierbei handelt es sich um einen der great short walks in Neuseeland.

Vorher stoppen wir kurz am Abel Tasman Denkmal, einer weißen langen Stele (ich wollte mal wissen, wie der Herr eigentlich aussah). Der erste europäische Kontakt mit den Maori hier verlief nicht gut: aufgrund eines kulturellen Mißverständnisses wurden mehrere Europäer getötet und die Bucht des Zusammentreffens vom Holländer Tasman „Massacre Bay“ genannt. Mittlerweile heißt sie „Golden Bay“ (dank des Goldrausches im 19. Jahrhundert).

Hanna geht bei den Wanui Falls erneut in den Wanderstreik. Im Wohnwagen bleiben darf sie aber auch nicht. Also setzt sie sich auf die Außentreppe und nimmt Bockhaltung an. Die Eltern marschieren los – in der Hoffnung, dass das Kind nachkommt (passiert normalerweise). Nach 500 m kehrt die Mutter um, um das vorab besprochene „good cop – bad cop“ zu praktizieren. Das Kind läuft der Mutter freudestrahlend entgegen… weil sie dachte, wir sind von der Wanderung zurück. 🤣🤣🤣 Zuerst noch grummelig, aber dann hüpfend und springend, folgt sie uns. Entlang eines Flusses arbeiten wir uns hinauf über Hängebrücken, vorbei an schmalen Abschnitten, die an einer Seite steil hinab gehen bis wir nach ca. einer halben Stunde vor dem vermutlich lautesten und reißensten Wasserfall auf unserer Reise stehen.

Hanna und Matthias üben Steinweitwurf-Technik.

[wpvideo ymAAqvcj ]

On the road

Für den Nachmittag haben wir für Hanna eine Überraschung in Nelson organisiert. Im Trampolin Park Pro Bounce hüpfen und springen wir bei lauter Diskomusik eine Stunde lang rum (24 $ via bookme 😉; Anti-Rutschsocken in Spiderman-Farben müssen wir dazukaufen). Genauer gesagt, dass Kind hält die Stunde durch. Wir Erwachsenen sind nach 20 Minuten schon platt. Hanna zeigt uns diverse Kunststücke und wir spornen uns gegenseitig an, moves nachzumachen. Ein bisschen komisch kommt uns vor, dass wir auf dem riesen Gelände (Go Kart, Lasertag, … war hier auch) Freitag um 15 Uhr völlig allein sind 🤔. Hat uns nicht gestört.

[wpvideo fn35Kodk ]Durchgeschwitzt steigen wir ins Auto und fahren 500 m weiter zum dumpen. Ein Reisebus steht direkt vor der Dumpstation und eine Frau wäscht ihn. Nach fünf Minuten steige ich aus und frage, ob wir an die Station können: sinngemäß „… wenn ich das jetzt nicht zu Ende bringe, schaffe ich das nie…“ Ah ja…

Zum „Glück“ hat Hanna ihr Armband beim Trampolin vergessen. Wir fahren es holen und als wir zurückkehren, ist der Bus weg. Direkt neben einem McDonald’s lassen wir unser Abwasser abfließen und vergessen beim Einräumen unseren Campingtisch (der vermutlich immer noch da gegen die Wand gelehnt steht). 🤦🏼‍♂️

Wir verlassen im neuseeländischen Feierabendverkehr (lächerlich 😆) Nelson Richtung Osten. Grit ist müde und so fahren wir zur naheliegenden Cable Bay auf einen kleinen Campingplatz neben Pepin Island.

Es ist niemand an der Rezeption. Auf einem Whiteboard stehen Instruktionen. Ich greife zum Telefonhörer und spreche mit der Inhaberin. Wir sollen uns einen schönen Platz aussuchen, sie kommt später vorbei. Alles ganz entspannt.

Wir essen draußen Abendbrot (u.a. die Lachsreste gebraten) und Hanna findet eine Spielkameradin. Irgendwann kommt sie von alleine und will ins Bett (das ist neu) und noch eine DVD schauen (das nicht).

Stellplatz mit obligatorischer frecher Weka und Hannas Zauber-/Hexen-Trank-Schüssel

Grit und ich verbringen den Abend im Aufenthaltsraum auf gemütlichen Couchen mit Wein, Bier und Schokolade. Grit bloggt & saugt das WLAN bis Mitternacht leer und ich lese den spannenden Blog einer followerin unseres Blogs bis morgen um 3 Uhr…

https://seifenblasenlebenblog.wordpress.com/category/der-soldat

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