Kiwis, Schafe und Alpakas rund um Rotorua – 10.04.

Was passiert hier? – Das Kind wacht kurz nach uns auf, steigt unmittelbar aus dem Bett und zieht sich an… Das hat sie das letzte Mal in Westport gemacht, wo sie Mathilda kennengelernt hat und morgens um sieben mit ihr zum Spielen verabredet war… Und zack – ist das Kind schon aus dem Wohnwagen gesprungen, um mit Cadence zu spielen. Die wichtigste Frage bekommt sie auch schnell beantwortet: Cadence bleibt genau wie wir noch eine Nacht länger hier auf dem Campingplatz, macht aber ebenso tagsüber Aktivitäten. Für den Nachmittag verabredet Papa wegen Sprachbarriere die beiden zum Spielen.

Daniel, Dony & Daisy sind morgens auch wieder vor dem Wohnwagen und warten auf Futter. Was sie – wie gestern auch schon – nicht von mir kriegen. Hanna & Cadence haben gestern Abend unser ganzes altes Brot verfüttert..
Frühstück in blau am Fluß

In und um Rotorua gibt es eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten für Groß und Klein. Wir fühlen uns ein wenig an Queenstown erinnert, spätestens als wir eine Gondel mit Sommerrodelbahn erblicken.

Unser Ziel ist jedoch der Rainbow Springs Nature Park. Hier wollen wir endlich einen Kiwi sehen. Am Eingang werden wir auf Schautafeln über die verschiedenen Ticketvarianten aufgeklärt. Ein freundlicher junger Mann berät uns, so dass wir am Ende ein Kombiticket (inkl. Kiwiführung und Agrodome für 210$/ 150€ 🙄) kaufen.

Unsere Kiwi Hatchery Tour beginnt nur wenige Minuten später und wir erfahren dann die nächste halbe Stunde alles rund um unseren gefiederten Freund. Unter anderem, dass er arg von Nagetieren (insbesondere Possums) bedroht ist oder dass das Männchen Nestpflege betreibt. Um das Überleben zu sichern, gibt es Aufzuchtstationen wie diese. Die Eier werden in freier Wildbahn von Spezialhunden gesucht (sind vergraben und gut versteckt) und dann hier ausgebrütet. Wenn sie groß genug sind, werden sie wieder zurück in die Natur gebracht. Wir sehen unter anderem ein Ei in einem Inkubator und haben Glück, bei einer Fütterung von einem Kiwibaby (hinter Glas) zuschauen zu dürfen. Da Kiwis Nachttiere sind, werden ihre Augen im Hellen gereizt. Daher sehen wir drei erwachsene Kiwis einen Raum weiter in einer Art Dunkelkammer. Das war toll! Egal, dass man die echten Tiere nicht photographieren darf.

Kiwis tragen Eier aus, die halb so groß & schwer sind, wie sie selbst! Das Kiwi-Rettungszentrum hier ist das erfolgreichste in Neuseeland. In der freien Wildbahn schlüpfen nur 50 % der Eier und davon wachsen nur 5 % bis zum vermehrungsfähigen Alter von zwei Jahren heran… Die „natürlichen“ Feinde sind alle eingeschleppt: Opossums, Katzen, Hunde, Igel.

Selbstverständlich ist der Kiwi die Hauptattraktion des Parks für uns. Aber wir nehmen uns die Zeit und schauen uns die anderen Tiere auch aus der Nähe an: Reptilien, riesige Forellen, Vögel, …

Vier Forellen-Arten in allen Größen

Unterschiedliche Geckos und Lizzards
Der laute Tui (das „Nationalbier“ heißt auch so).
Die gefährdete Whio, the Blue Duck.
Kingfisher, bei uns Eisvogel
Red-crowned Parakeet
Unser lieber Moa, schon vor 1000 Jahren leider ausgerottet: war ein beliebtes Jagdobjekt der Maori.
Der Park ist schön in die natürliche Umgebung eingebunden.

Da nur Tieregucken auf Dauer Kinder langweilen würde, haben die Parkleute den Big Splash gebaut. Hierbei handelt es sich um eine Art Wasserbahnrutsche. Man steigt in ein Boot und fährt sieben Minuten durch verschiedene Themendörfer (Maori, Goldsucher…) um am Ende zwölf Meter hinabzusausen und eine Riesenwelle zu erzeugen, die die Insassen teilweise nass macht. Hanna ist ganz begeistert von dem Teil. Die erste Runde fährt sie mit der Mama, die zweite mit Papa und zum Abschluss sitzen wir zu dritt im Boot. „Mein Herz ist mir in die Pullerliese gerutscht!“, sagt sie nach der ersten Sturzfahrt 😂😂😂…

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Vorher…

Nachher…
Und natürlich haben sie hier auch einen Spielplatz: mit ZIP-Line… Das Kind wartet fein geduldig, bis sie an der Reihe ist und macht dann freudig ihre Kunststücke!-)

Dann wird es Zeit für unsere zweite Attraktion des Tages. 15 Minuten entfernt liegt der Agrodome. Sperriger Name, hinter dem sich eine Tierfarm verbirgt. Wir sind kurz vor halb zwei dort und melden uns für die vorab mit dem Kombiticket gebuchte Farm Show an. Zusätzlich kann man eine Farm Tour machen, d.h. mit einem Wagen übers Gelände zu den verschiedenen Tieren fahren. Dafür werden noch mal 100$ aufgerufen. OK, dann nicht. Die Dame am Schalter zeigt uns aber, wo wir Babytiere sehen und streicheln können. Und in kleinen Holzboxen können wir dann niedliche Hundebabys (erst drei Wochen alt), Alpakas, Schweine, Hasen… beobachten. Zu den Alpakas darf man auch rein und sie knuddeln. Sooooo weich sie sind… Hanna will immer wieder hin.

Die Farm Show ist im wahrsten Sinne eine Show. Auf einer Bühne werden in unterhaltsamer Art und Weise Schafarten vorgestellt, Kühe gemolken, Alpakas gefüttert, ein Schaf geschoren, Hütehunde werden präsentiert… wirkt einstudiert, aber wie gesagt gut gemacht. Das Publikum (95% Asiaten) wird mit eingebunden und Hanna und ich dürfen mit auf die Bühne und helfen die Alpakababys zu füttern…

Schafscheren: hier ist das Tier noch „angezogen“…

… zwei Minuten später nicht mehr.
Das Kind hatte das mit dem Füttern kurz mißverstanden!-)

Die Arbeit der Schäferhunde war echt beeindruckend!

Grit ist in einer besonderen Art von dem Ort angetan. Sie erfüllt sich einen langgehegten Traum und kauft sich einen Pullover aus Opossumhaar/Merinowolle. Opossumhaare sind innen hohl – wie die vom Eisbären – und daher kuschelig warm!-)

Als wir gegen vier zurück am Campingplatz sind, sind wir vom Tag geschafft. Mit Kaffee und Keksen & Kuchen (die aus Wairoa) peppeln wir uns wieder auf. Cadence kommt auch bald zurück, so dass die Mädels spielen können. Kuchen & Kekse darf Cadence wieder nicht probieren.

Zu späterer Stunde wollen wir mit den kostenlosen Paddelbooten über den Fluss schippern. Hanna und Grit sitzen schon in ihren Booten, die restlichen zwei sind undicht (merke ich erst mit nasser Hose und kurz vor dem Kentern). Also paddeln die beiden alleine über den Fluss. Hanna macht das trotz übergroßem Paddel prima: die Dinger sind recht klein und sehr wackelig!

Dann wird es auch ziemlich schnell dunkel und wir schlafen schnell ein nach diesem ereignisreichen Tag.

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