Von Maraehako Bay zum Lake Rotorua – 09.04.

Der Strand mit unserem tollen Stellplatz liegt gen Westen. Beim Sonnenaufgang haben wir daher keine warmen Strahlen, was den Blick auf die White Island am Horizont aber in keinster Weise trübt. Grit ist von der Insel ganz fasziniert. Der Inhaber des Platzes hat uns verraten, dass man an der Richtung des Rauches das Wetter ablesen kann: nach links gutes Wetter, nach rechts schlechtes Wetter, nach oben noch unentschlossen.

Mit dem letzten Dollarstück müssen alle Erwachten dann zwangsweise zusammen duschen. Auf dem Weg zurück zum Wohnwagen fühlen wir uns frisch und gestärkt für den Tag. Im nahen mündenden Fluss sehe ich eine Forelle. Die See lädt zum Baden ein, es ist aber noch zu kalt. Die Sonne hat es noch nicht über den Berg geschafft.

Stamm am Strand
Vulkaninsel mit falscher Wettervorhersage für den Tag!-)
Morgendlicher Campingplatz
Morgendliches Kind

Nachdem wir im Wagen klar Schiff gemacht haben, brechen wir Richtung Opotiki auf. Ohne Frühstück, Kind hinten im Bette. Während eines Kaffeestopps in Te Kaha komme ich mit zwei älteren Herren ins Gespräch, die mich, nachdem sie erfahren haben, dass ich aus Deutschland bin, fragen, ob ich auch wöchentlich bezahlt werde… Ich kann nicht weiter nachhaken, da dann mein Kaffee fertig ist. Der Cheesecake mit Oreo-Krümeln dort ist übrigens irre lecker gewesen 😋. Da das Kind immer noch hinten logiert, müssen wir auch nichts abgeben!-)

Diverse Abschnitte der SH38 werden aktuell instandgesetzt, das haben wir gestern schon erlebt. In Neuseeland sind „Lebendige Wanderbaustellen“ üblich. So kommen wir heute an einer Passage vorbei, wo ein Teil der Straße bis fast zum Mittelstreifen hinunter zum Meer gestürzt ist. Die verbliebene Einzel-Spur wird links von einer Felswand und rechts von einer Plasteabsperrung (dahinter Abgrund) begrenzt 😱… Und an einer anderen Baustelle mit schmalem Straßenabschnitt fährt ein Baufahrzeug stets vor der Kolonne (wir vermuten, um die Geschwindigkeit gering zu halten). Uns kommen immer wieder riesige Trucks entgegen, bei denen wir uns fragen, wie die hier durchgekommen sind…

On the road
„White Island“ macht ihrem Namen alle Ehre. Sie wurde passend von James Cook so benannt – allerdings hatte er damals nicht bemerkt, daß sie ein Vulkan ist.
Auf meiner Lieblings-Touri-Karte von der Ostregion steht bei Moutohora Island „I look like a snail“. Stimmt von diversen Blickrichtungen und Entfernungen auch!-)
Neuseeländer Tag: Angeln mit Blick auf Vulkaninsel und Schneckeninsel…
… und auch das gehört dazu.
Rot-Grün-Blind-Test: zwei Flugzeuge.
Was man unterwegs so macht: Selfies vom Wollfortschritt nach der „Rasur“ im Dezember…

Durch Opotiki selber fahren wir durch, um kurz dahinter bei einem Flüßchen zu halten. Während ich von einer Brücke über den Fluss aus angele, schaut sich Grit in der benachbarten Töpferei um.

Genau so schöner Spruch wie „Nordisch by Nature“!-)
Der Angler
Der Herbst kommt…

Gefühlt hat jedes Nest sein eigenes Wandernetz – zusätzlich zu den DOC-gepflegten Wegen.

In Ohope lockt uns das gute Wetter und die tolle Aussicht auf unsere beiden aktuellen Lieblingsinseln (White Island und „I look like a snail“) an den Strand. Wir baden im ungewöhnlich angenehm temperierten Wasser der Bay of Plenty. Es bilden sich in Ufernähe schöne große Wellen, gegen die wir uns werfen. Das Kind hält sich immer gut an uns fest, um nicht weggespült zu werden. Einige Meter weiter findet grad Schwimmschule in offener See statt…

Wieder baden mit toller Aussicht: Vulkan & Schnecke!

Auf Wunsch einer einzelnen Dame wollen wir zum Kohi Point Lookout. Das Kind ist begeistert, dass wir dahin nicht wandern müssen, sondern mit dem Auto rauffahren können. Auf der Bergkuppe kann eine Gruppe junger Reisenden die Aussicht weniger genießen, da sie grad dabei sind, einen Autoreifen zu wechseln. Und haben Grit und ich vor kurzem noch festgestellt, dass wir in den letzten Tagen recht wenig Asiaten gesehen haben… Zack, halten zwei Autos neben uns und vier Fotoapparate steigen aus 📸…

Durch Whakatane fahren wir auch durch, nachdem wir den Preis für eine Tour zur White Island gesehen haben (ja, man kann auf die aktive Vulkaninsel rauf!!!)… Paßt leider nicht in den Budget- und Zeitplan.

On the road: die Obstplantage sah nicht nur dem Logo nach schweizerisch aus… Und das Eis war wieder lecker!!! Diesmal ohne Malheur…

Einer weiteren Empfehlung von Jenny Menzel folgend, fahren wir zu den Waitangi Soda Hot Springs. Soda bedeutet hier, dass heißes Sprudelwasser aus dem Boden in Blasen nach oben steigt. Zusammen mit einem älteren Herren sind wir die einzigen Gäste. Er komme schon seit Jahren hierher, hat das Bad auch noch erlebt als es kostenlos und zu jeder Tageszeit offen und noch ursprünglicher war. Seine Verspannungen und Muskelbeschwerden bekam er hier stets gelindert. Er gibt uns den Tipp, das kältere Wasser vom Boden mit dem sehr heißen an der Oberfläche zu durchmischen. So wird es angenehmer. Schön entspannend hier, wenn nicht unsere längst vergessenen Freunde, die Sandflies, wieder aufgetaucht wären…

Mutter und Kind sind diesmal schneller drin.

Es dampft… die hinteren Blubberblasen nahe des heißen Quelleintritts sind vielleicht schon Kochblasen?

Als letzte Station wollen wir uns die Hamurana Springs anschauen, die auf Bildern ähnlich toll wie die Pupu Springs aussehen. Das Kind kündigt Wanderstreik an. Auf dem Parkplatz dann die Überraschung: ein großer Zaun, ein großes neues Schild und ein Kassierhaus. 44$ für einen Spaziergang in der Natur sind wir heute nicht bereit zu zahlen. Da hat der Streik sich vertagt…

Unsere heutige Unterkunft ist nicht mehr weit. An der Westseite des Lake Rotorua haben wir uns für den Waiteti Trout Stream Holiday Park entschieden. Unser Stellplatz liegt direkt am Fluss! Unsere französischen Nachbarn bereiten ihre Angeln vor. Gemeinsam werden wir später versuchen, Forellen an den Haken zu kriegen. Da direkt auf der anderen Uferseite Baggerarbeiten den ganzen Tag angedauert haben, ist das Wasser trüber als üblich. Schade.

Hanna entdeckt das Trampolin für sich, bevor sie sich mit Cadence, einem neunjährigen neuseeländischen Mädchen, anfreundet. Gemeinsam machen sie die umherlaufenden Enten zu ihren Kindern und geben ihnen Namen: Doni, Daniel, Della und Daisy.

Abendbrot heute am Flußufer. Cadence darf leider nicht mit uns essen.

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