Von Mangawhai Heads nach Paihia – 24.04.

Beim Einchecken gestern meinte die Dame in der Rezeption, dass man vom Bootssteg aus Rochen sehen kann. Aber nur bei Ebbe. Also gehen wir alle drei mit zwei Tassne Kaffee nach dem Aufstehen zum Steg hinunter und schauen ins flache, klare Wasser. Eine andere Familie kommt auf den Steg. Die Oma sieht uns und meint, dass wir nachmittags wiederkommen sollen. Die Rochen kommen dann immer zum Steg, wenn die Angler ihre Fischer ausnehmen und die Reste ins Wasser werfen. Schade. Gestern Abend war es schon zu spät und zu dunkel, hierher zu kommen…

Steg am frühen Morgen

Der Campingplatz ist grundsätzlich in Ordnung. Aber wenn man für die Dusche noch mal 1$ extra zahlen muss, finden wir das sehr merkwürdig. Auch wird hier an verschiedensten Stellen auf Schildern darauf hingewiesen, dass man bis 10 Uhr das Gelände verlassen haben soll. Hier ist das besonders wirksam, da die Zufahrtsschranke nur mit einem Code geöffnet werden kann, der ab 10 Uhr nicht mehr gilt. Wie auch immer. Wir springen noch schnell unter die Dollar-Dusche und fahren rechtzeitig vom Hof. Wir stellen den Wagen in der Nähe ab und wollen noch einmal unser Glück am Steg versuchen. Von weitem sehen wir bereits viele Angler. Erfolgreich war noch keiner von ihnen, wie wir erfahren. Matthias hat die restlichen Shrimps mitgebracht, die eigentlich Angelköder gewesen sind, aber mittlerweile noch fischiger riechen – und nun noch als Köder für die Rochen dienen sollen… Wir schauen aufmerksam ins Wasser und da… sehen wir einen großen dunklen Schatten am Meeresboden lang schwimmen: ein Rochen. Toll! Auch wenn es der einzige bleiben soll, freuen wir uns über unsere Entdeckung.

Grob haben wir uns zwei Dinge heute vorgenommen. Unser erstes Ziel sind die Waipu Caves, ein frei zugängliches Höhlensystem mit Glühwürmchen in der Nähe des gleichnamigen Ortes. Die Anfahrt bis Waipu verläuft ohne besondere Ereignisse. Dann müssen wir jedoch wieder auf eine gravel road. Eigentlich haben wir seit unserem Bremsenvorfall mit dem Vorgängerwagen vorgehabt, diesen Untergrund zu meiden. Aber es führt kein anderer Weg zur Höhle… und wir wollen da unbedingt hin. Wir fahren vorsichtig im Schritttempo auf die staubige Straße und arbeiten uns langsam voran. Wir „hören“ mit einem Ohr in den Wagen hinein und haben ein gutes Gefühl. So erreichen wir nach knapp fünf Kilometern den ausgeschilderten, gut gefüllten Parkplatz der Waipu Caves.

Ein richtiger Geheimtipp ist es also nicht mehr. Ist uns egal. WirWschnallen die Stirnlampe um (wo ist eigentlich die Taschenlampe hin? Beim Umpacken verloren?) und ziehen unsere festen Schuhe an. Über eine Wiese ist es ein kurzer Weg bis zu einem Schild, dass groß auf die Höhle hinweist. Wir tauchen in einen Wald ein, der aber schon nach wenigen Metern den Blick auf Gesteinsformationen freigibt. Und schnell erkennen wir zwischen Farnen und Bäumen ein niedriges Loch in der Felswand. Abenteuergefühl stellt sich spätestens jetzt ein. Hanna ist jedenfalls schon ganz aus dem Häuschen. Mit der Stirnlampe auf dem Kopf haben wir sie zur Expeditionsleiterin ernannt.

Die ersten Meter scheint noch ein wenig Licht von draußen hinein. Das hilft beim Hinabsteigen über feuchte Steine & Modder. Dann ist es aber ohne das Licht der verschiedenen Taschen- und Stirnlampen stockdunkel hier drin. Wir überqueren zweimal auf extra ausgelegten Steinen einen schmalen unterirdischen Bach und kommen an Stalaktiten und Stalagmiten vorbei, bevor wir in einen größeren Höhlenraum vordringen. Schnell bedecken wir die Stirnlampe und bestaunen dann die Vielzahl der an der Decke leuchtenden Glühwürmchen. Wie in der Marakoopa Cave in Tasmanien, nur ohne Eintritt!-) Je länger wir ohne Licht hier stehen, umso besser erkennen wir sie. Leider sind wir nicht alleine hier, so dass immer wieder Lichtkegel durch die Höhle huschen. Wir schauen uns das Schauspiel noch einen Moment schweigend an, bevor wir uns wieder auf dem Weg zurück machen. Wir laufen noch ein wenig an der Felsformation entlang, in der Hoffnung, noch eine weitere Höhle zu entdecken. Wir finden aber keinen weiteren Eingang. Zurück am Parkplatz können wir unsere Schuhe mit einer Dusche vom Lehm und Schlamm befreien… zumindest versuchen.

Brüller: im nirgendwo bei diesen Höhlen gibt es öffentliches WLAN…

Das war toll und hat uns riesigen Spaß gemacht. Nach dieser Adrenalinspritze sind wir auf der weiteren gravel road schon viel entspannter. Wir fahren von hier weiter Richtung Norden auf dem SH1. In Whangarei biegen wir Richtung Whangarei Heads ab. Von hier aus wollen wir einen weiteren Great short walk laufen und zwar den Mount Manaia Track.

On the road

Wir haben ein wenig Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden. Nach zehn Minuten fahren aber gleich mehrere Autos los, so dass wir freie Wahl haben. Wir essen und trinken eine Kleinigkeit, bevor wir uns an den Aufstieg der 420 Höhenmeter machen. Die Gesamtzeit ist mit zwei Stunden angegeben. Der Weg ist gut befestigt und schlängelt sich langsam aber stetig im Zickzack hinauf, immer wieder unterbrochen von Treppen. Hanna bummelt und grummelt zu Beginn etwas rum, läuft aber stetig voran und weiter. Bei über 1000 Stufen am Ende sind wir natürlich sehr stolz auf sie. Zumal wir bereits nach 50 Minuten oben auf der Aussichtsplattform stehen, von wo wir einen phantastischen Blick aufs Wasser haben. Dass wir unseren Wohnwagen sehen können, hilft uns allen dreien zu verdeutlichen, wie viele Höhenmeter wir hochgekraxelt sind. Der Abstieg geht erwartungsgemäß schneller und mit Stolz und nassem Rücken (Matthias) sind wir nach 1 h 25 min wieder am Auto. Prima!

Treebeard?-)
Lauter Baumgesichter…
Kumpel Tui „brüllt“ wieder lauthals den halben Wald zusammen.

Ganz schön steife Brise aufm Gipfel…

Blick auf Bucht und Erdölraffinerie „direkt am Strand“.

Da unten steht der Camper…

Das Kind hat für heute Feierabend. Die Erwachsenen müssen noch ein wenig fahren. Grit übernimmt das Steuer und bringt uns zurück nach Whangarei und von dort wieder auf den SH1. In der Diskussion über das Abendessen wird abgewogen, ob wir auf dem Campingplatz kochen oder zwischendurch halten sollen. In Towai fahren wir kurzerhand ran und füllen unsere hungrigen Mägen mit Fish & Chips und Burger. Hanna isst unsere Pommes. Das war gut und lecker. Für 2$ hätten wir versuchen können, einen Golfball in das ca. 70 Meter Loch zu treffen. Laut Barmann hat das „Hole-in-one“ bisher noch keiner geschafft… trotz 1000 $ Gewinn…

Lustige Toilette…

Die Sonne geht unter und die letzte halbe Stunde fahren wir in vielen Kurven in der Dämmerung unserem Ziel entgegen, dem Paihia Top 10 Holiday Park. Bei unserer Ankunft ist es zwar erst halb sieben, aber bereits dunkel. Trotzdem spielt das Kind nochmal auf dem Spielplatz… Grit schaukelt mit. Hier hätte es übrigens auch ein Café mit Essen gegeben: ohne Fahren im Dunkeln. Egal.

Paihia liegt in der Bay of Islands. Von hier kann man verschiedene Bootstouren mit diversen Anbietern machen. Es dauert ein wenig, bis wir den Überblick haben und buchen uns dann den Cream Trip. Abfahrt ist erst halb zehn, da können wir morgen früh etwas länger schlafen.

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