Furt … seichte Stelle eines Flusses, die das Überqueren gestattet.
Von unserer aktuellen Unterkunft (Kirina Retro House) haben wir eine Karte der Umgebung erhalten mit allen „must sees“.
Nachdem wir am Sonntag ausgeruht und im Pool geplantscht haben, wollen wir heute wandern.
Wir entscheiden uns für den Mae Yen Waterfall als Ziel. 7km Strecke werden mit 4h angegeben. Ist zum Start ok. Wir wollen ja in Tasmanien und Neuseeland auch längere Strecken laufen.
Um zum Ausgangspunkt zu gelangen, leihen wir uns Mopeds aus und knattern die knapp 6 km dorthin.
Da ein Tank fast leer ist, dürfen wir uns an einer Tankstelle probieren. Mit Erfolg.
Bei „Dan’s Jungle Café“ stellen wir die Mopeds ab und starten unsere Wanderung. Nach 100m stehen wir vor einer … Furt. Schuhe aus, Strümpfe aus und hinüber. Auf dem ersten Abschnitt wiederholen sich die Hinweisschilder mit unserem Ziel recht häufig.
Wir passieren eine Art „Kleingarten“ (ein paar säuberlich abgetrennte Beete von einem Bambuszaun umgeben) und eine Bananenplantage. Dort kann gegen Zahlung in die „Kasse des Vertrauens“ Wasser, Bananen und irgendwas zum Rauchen erworben werden.
Dann plötzlich nur noch Natur und Dschungel und ein kleiner ausgetretener Pfad dem wir stetig folgen.
Ein paar Minuten später die nächste Furt. Gleiches Prozedere. Schuhe und Strümpfe aus, barfuß durch das Wasser, auf der anderen Seite wieder angezogen.
Wenige Momente danach… Furt Nummer 3. Änderung hier: das Kind behält die Schuhe an und wird vom „Packesel“ trocken auf die andere Seite gebracht.
Ich mache es kurz. Das wiederholt sich ca 20 Mal. Da wir nie wissen, wann die nächste Furt kommt, lassen wir die Schuhe aus und marschieren barfuß durch den Wald. Steine, Äste und Wurzeln verlangsamen unser Tempo. Die Stimmung sinkt. Das hatten wir uns anders vorgestellt.
Wir werden von einem Oberkörperfreien Briten mit Siebenmeilenstiefel überholt. Wir fragen, wie weit es wohl noch bis zum Wasserfall ist. „Ich bin vor gut einer Stunde gestartet, ich denke noch mal so viel…“ 😲 Wir sind da schon über zwei Stunden unterwegs. Weiter geht’s in unserem Tempo. Wir wollen schliesslich den Wasserfall sehen.
Zwei weitere Wanderer passieren uns.
Als wir an einer weiteren Furt von zwei Australier überholt werden, die beherzt mit Schuhen durch das Wasser auf die andere Seite waten, sind wir 2,5h unterwegs und das Ziel noch nicht nah.
Wir treffen eine radikale Entscheidung 😉: die Schuhe bleiben ab sofort an! Und… das Kind wird nicht mehr übers Wasser getragen.
Wir müssen noch einen nicht enden wollenden steilen Anstieg hinauf (Hanna macht fast schlapp) und 4-5 Furten überqueren, dann sind wir am Ziel…
Es hat sich gelohnt. Ein phantastischer Anblick. Nach knapp 3,5 Stunden (in 2h hätten wir da sein sollen) genießen wir es am Ziel zu sein. Das gleichmäßig Geräusch, wenn Wassermassen aus hohen Höhen auf Wasser klatschen.
Hanna und ich erfrischen uns im kühlen Nass. Grit macht tolle Bilder. Unsere Weggefährten ruhen.
Dann wird es Zeit für den Rückweg. Um uns die Zeit zu verkürzen, zählen wir die Furten. 35 werden es am Ende sein. Ziemlich genau nach 2 Stunden stehen wir vor unseren Mopeds.
Geschafft, im wahrsten Sinne!
Outro:
Wir gönnen uns abends einen leckeren Tisch-BBQ im Freien …
… und eine einstündige Fussmassage für uns alle drei. Nach 15 Minuten…
Hannas Masseuse hat an ihr weitergearbeitet. Selbst als sie sich Momente später auf die Seite dreht … 😊